Im Eupener Selterschlag 13 hat die Flut mit voller Wucht zugeschlagen. Auch dort, wo einmal das Kompetenzzentrum zu Hause war. Übrig geblieben ist nur noch ein bisschen Schlamm.
Seit Dezember gibt es für Christiane Feldmann und ihr Team aus Psychologen, Logopäden und Pädagogen eine neue Bleibe - zumindest vorübergehend. Am Kaperberg 2, im ehemaligen Verwaltungstrakt der Pater-Damian-Schule. "Man macht sich vielleicht kein Bild, aber im Detail im Alltag stellt man eigentlich erst fest, wieviel man verloren hat, wenn die kompletten Räume mit den kompletten Inhalten einfach weggeschwemmt wurden. Wir haben keinen Kopierer mehr, keine Farde mehr, keinen Drucker mehr. Wir haben nichts mehr."
Es musste schnell eine Lösung her. Schließlich unterstützen die Mitarbeiter des Kompetenzzentrums zahlreiche Schüler, Eltern und auch Lehrer im Alltag.
Schon im August ging es in das ehemalige Gebäude des Finanzministeriums an der Eupener Hochstraße. "Dann haben wir aber festgestellt, dass es eine Geruchsbelästigung gibt. Am Anfang haben wir gedacht, dass es daran liegt, dass die Räume lange leer gestanden haben. Da ist es ja üblich. Es war Sommer, die Sonne schien, wir konnten viel lüften. Aber es stellte sich heraus, selbst wenn man lange lüftet, geht der Geruch nicht weg. Zu der Zeit hatten wir auch Kolleginnen, die schwanger waren. Es war ein Problem mit Feuchtigkeit vorhanden."
So waren die 24 Mitarbeiter des Kompetenzzentrums erneut ohne berufliche Bleibe. Das Gebäude wurde wieder ausgeräumt. "Wir sind dann ins Homeoffice gegangen, haben aber auch da viel Unterstützung bekommen - sowohl von der Monschauer Straße, Förderschule, aber auch Musikakademie, AHS. Überall, wo es Räume gegeben hat, durften wir sitzen. Aber wir waren sehr froh, als wir am 6. Dezember in den Kaperberg konnten."
DG kauft Gebäude an Hochstraße
Mittlerweile hat die Deutschsprachige Gemeinschaft das Gebäude an der Hochstraße für 950.000 Euro gekauft. Es sei eine gute Bausubstanz, beteuert der Infrastrukturdienst der DG. Bis August solle ein Teil der Immobilie für das Kompetenzzentrum saniert werden.
Und was passiert dann mit dem Kaperberg 2? Dorthin soll in Kürze die ostbelgische Kindergeldkasse umziehen - vorübergehend. Anschließend soll es für die Kindergeldkasse wieder zurück zum Kaperberg 6. Dort starten im Herbst Bauarbeiten. Ziel ist, den gesamten DG-Fachbereich für Soziales und Familie dort unterzubringen.
Das Infrastrukturkarussell dreht also weiter. Auch wenn es hin und wieder ins Stocken gerät. Wer das Kompetenzzentrum und seine verschiedenen Dienste erreichen möchte, schaut am besten auf der Internetseite des Kompetenzzentrums vorbei. Dort sind alle Dienste und Kontaktdaten aufgelistet.
Simonne Doepgen