Die Idee ist dem Eupener Simon Veithen schon vor über einem Jahr gekommen, mitten in der Corona-Pandemie. Anfang 2021 war bei ihm der Wunsch, etwas Neues zu erleben, groß. "Man hat diese Sachen, bei denen man sich immer denkt: 'Das wollte ich schon immer mal machen, das wollte ich schon immer mal lernen'. Aber man macht sie einfach nie", sagt Simon Veithen.
"Da habe ich mir gedacht: 'Wenn ich mir das nun aufschreibe und mir das vornehme und mir ein System überlege, wie ich das konsequent durchziehen kann". Daraufhin habe ich für mich selber das 'Projekt 52' ins Leben gerufen - mit der Idee, 52 Sachen, die ich noch nie gemacht habe, in 52 Wochen zu erledigen."
52 Dinge in 52 Wochen
52 Dinge in 52 Wochen zu erledigen, war ein wenig zu optimistisch, gibt der Student zu. Dennoch hat er es geschafft, schon den Großteil der Liste abzuarbeiten. Aktuell stehe der Zähler bei rund 30 Dingen, erzählt er.
Mit seinem Projekt möchte Simon Veithen der Corona-Langeweile entfliehen. Ihm ist es wichtig, sich selber zu motivieren und über die eigenen Grenzen hinaus zu wachsen. Aber auch ist es ihm wichtig, die Liste wirklich abzuarbeiten.
Andere Leute inspirieren
Neben den persönlichen Zielen hat er aber auch noch ein allgemeineres. "Andere Leute zu inspirieren, das auch zu machen. Ich glaube, viele Leute waren in der gleichen Situation wie ich. Sie sind nicht mehr aus dieser Routine rausgekommen. Ich glaube, dass es für viele Leute sehr hilfreich ist, aus dieser Routine raus zukommen, indem sie sich bewusst dazu entscheiden, neue Dinge zu erleben und diese neuen Erlebnisse auch suchen zu gehen."
Simon Veithen ist wegen seinem Projekt auch schon nach Griechenland gereist. Dort hat er unter freiem Himmel am Strand geschlafen oder mit Fremden für mehrere Tage zusammen gewohnt. Griechenland sei auch definitiv eines der Ereignisse, die ihn am meisten geprägt haben, so Simon Veithen.
Ein weiteres ist ihm aber auch besonders in Erinnerung geblieben. "Ich habe mich mit den Augen verbunden auf die Straße gestellt. Dort habe ich ein Schild hochgehalten mit der Aufschrift 'Hey, wenn du einen schlechten Tag hattest oder einfach mal eine Umarmung brauchst, dann umarme mich doch'. Man weiß eben gar nicht, was auf einen zukommt. Man ist blind und lässt da alle Leute über einen urteilen. Aber im Endeffekt haben viele Leute gesagt: 'Das war schön, das habe ich gebraucht'."
Auch für dieses Jahr hat Simon Veithen schon einiges geplant. "Ich will auf jeden Fall Fallschirmspringen gehen. Ich versuche auch, einen sehr guten Freund von mir, der unfassbare Höhenangst hat, zu überreden, mit mir zu kommen. Da ich auch anderen Leuten helfen möchte, ihre Ängste zu überwinden."
Mit der Zeit hat Simon Veithen gemerkt, wie viel Spaß und Freude er dabei hat, immer wieder neue Dinge auszuprobieren. Er bezeichnet sein Projekt mittlerweile als ein Hobby, dem er immer dann nachgeht, wenn er gerade Zeit und Lust hat, etwas Neues zu erleben.
Justine Lenz