Aufgewühlt von dem milden Klima haben die Bienen Ende Dezember ihre Stöcke verlassen. Auch in Weismes haben die hohen Temperaturen die Bienen aus ihren Behausungen gelockt und Hobby-Imker Yves Stoffels auf den Plan gerufen.
"Wir haben eine gewisse Aktivität bemerkt. Überraschenderweise, denn normalerweise sind die Temperaturen Ende Dezember nicht so hoch. Wir haben hier festgestellt, dass die Bienen fliegen", berichtet Stoffels. "Das kann problematisch werden, weil die Bienen ihren Stock verlassen. Dann brauchen sie Energie und die dafür benötigten Ressourcen finden sie draußen nicht. Deswegen greifen sie automatisch auf ihre Reserven zurück, die sie eigentlich im Februar und März nutzen."
Dabei besteht das Risiko, dass die Bienen erfrieren, wenn sie bei wieder sinkenden Temperaturen weiter draußen sind. Die Tage mit zu warmen Wetter, mit bis zu 15 Grad, haben den Biorhythmus der Bienen ausgehebelt. Die Bienen sind es eigentlich gewohnt, sich zusammengepfercht aufzuwärmen. Manche Imker sind jetzt gezwungen, die Bienen zu unterstützen.
"Hier in der Region habe ich das Glück, sie noch nicht füttern zu müssen. Denn wir haben hier andere klimatische Bedingungen im Vergleich zum tiefer gelegenen Lütticher Land. Regen hat die Bienen davon abgehalten herauszukommen", erzählt der Hobby-Imker. "Was ich mache, ist, die Bienenstöcke wiegen, um ihre Reserven zu überprüfen. Glücklicherweise haben die Bienen noch genug Reserven."
Mit den sinkenden Temperaturen scheint das Schwerste überstanden und die Bienen sind in ihre Stöcke zurückgekehrt. Die Bienen halten sich gegenseitig und ihre Königin warm. Sie sind also zurück im Wintermodus. Dieser kurze Ausflug der Bienen ließ zwar das Schlimmste befürchten, aber zumindest in Sourbrodt scheint das Schlimmste überstanden.
"Man muss vorsichtig bleiben, denn wir merken den Klimawandel", so Stoffels. "Wir müssen auf das Wohlbefinden und die Reserven der Bienen achten. Deswegen müssen wir die klimatischen Bedingungen im Auge behalten und uns gegebenenfalls anpassen."
vedia/ch