Tichanowskaja sowie Maria Kolesnikowa und Veronika Zepkalo würden für ihren mutigen und ermutigenden Einsatz auch für Freiheit, Demokratie und für die Aufrechterhaltung der Menschenrechte ausgezeichnet. Die Ehrung soll am 26. Mai 2022 im Krönungssaal des Aachener Rathauses übergeben werden.
Der Karlspreis wird seit 1950 für besondere Verdienste um die europäische Einigung verliehen. Zuletzt war im Oktober der rumänische Präsident Klaus Iohannis für seine proeuropäische Haltung geehrt worden.
Tichanowskaja ist das Gesicht der belarussischen Opposition gegen den autoritären Machthaber Alexander Lukaschenko. Als ihr Ehemann bei der Präsidentschaftswahl in Belarus nicht antreten durfte, kandidierte sie im vergangenen Jahr selbst. Erneut zum Sieger ausrufen ließ sich damals der oft als "letzter Diktator Europas" kritisierte Lukaschenko, was der Westen nach Berichten über massive Fälschungen aber nicht anerkennt.
Inzwischen lebt die 39-jährige Tichanowskaja im Exil. Ihr Mann sitzt in Belarus in Haft.
dpa/est