Stolze 6,3 Meter lang und 1,6 Meter breit ist der neue Tisch für die Nato. In der Werkstatt in Bütgenbach wird gerade alles vorbereitet, um die Tischplatte mit Furnier zu bekleben: Furnier ist Millimeter dünn geschnittenes Massivholz, dessen Maserung zusammen ein einheitliches Bild abgibt. Damit das Bild auch zusammenpasst, wird erst einmal eine Vorlage zusammen geklebt. Präzisionsarbeit - vor allem, wenn der Auftraggeber so ein internationales Renommee hat.
"Der Tisch wird genutzt von Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg, an dem er Staatsoberhäupter empfängt. Der Tisch wird von höchstens zwölf Personen genutzt. Dort werden wirklich die geheimen Sachen ausgetauscht, die die Öffentlichkeit nicht wissen muss", erklärt der Verkaufsleiter Markus Töller.
Entworfen wurde der Tisch von der hauseigenen Architektin der Nato. Das Projekt wurde ausgeschrieben und ist so bei Töller und einem Partnerunternehmen gelandet. "Wir haben einen Partner aus Esneux, mit dem wir schon lange Konferenztische bauen. Der Partner macht die Technik, Bildschirme. Wir machen immer die Arbeitsplatte. Das Projekt war eine europäische Ausschreibung: Die haben wir zusammen gemacht und auch bekommen."
Die Architektin der Nato war selbst in Bütgenbach zu Besuch, um das Material für die Furnierarbeit zu wählen. Französische Eiche sollte es sein - wegen der besonders feinen Maserung. Beim Zusammenkleben der Holzblätter eine zusätzliche Herausforderung: "Was hier der Aufwand ist, ist, dass das Bild vom Furnier optimal zusammenpasst. Wir sind stolz, das zu machen. Unsere Devise ist: Es kann nicht zu schwer sein. Die Herausforderung nehmen wir an. Das liegt uns im Blut. Wir sagen selten nein."
Furnieren mit Echtholz - das sei ohnehin das Spezialgebiet des Unternehmens, erklärt Markus Töller. Denn oft sind Möbel heutzutage nur mit Holz-Imitaten verkleidet.
Neben Furnieren werden auch die weiteren Schreiner-Handgriffe an dem Nato-Tisch hier in Bütgenbach vorgenommen. William Sproten von der Werkstattleitung erklärt die übrigen Arbeitsschritte: "Danach wird der Tisch in Form gebracht - auf der Fräse geschliffen und daraufhin lackiert."
Danach übernimmt das Partnerunternehmen "Wave Inside" aus Esneux. Dazu gehört auch die Montage in Brüssel. Mittlerweile ist der Tisch auch schon fertig für die Nutzung. So steht nun im Nato-Hauptquartier ein Stück Handwerk aus Ostbelgien.
Raffaela Schaus