"Wir wissen allemal, dass durch das Virus doch vieles anders geändert werden muss. Natürlich habe ich in der vergangenen Nacht die Schuhe gefüllt, kleine Geschenke verteilt, ich war bis fast 7 Uhr heute Morgen unterwegs", erzählt der Nikolaus.
"Aber der Tag selber bleibt ganz, ganz ruhig, denn schweren Herzens haben ich und meine Nikolaus-Freunde beschlossen, in diesem Jahr auch wieder keine Besuche zu machen. Denn wenn man von einem Haus zum anderen geht, hat man doch eine gewisse Verantwortung. Und diese Verantwortung wollen wir auch wahrnehmen. Wir möchten nicht schuld sein, dass unsere kleinen oder großen Freunde krank werden."
Auch die Besuche in den Seniorenheimen fallen aus, aber die Geschenke gibt es trotzdem. "Es ist schon über 70 Jahre Tradition, dass die Senioren im Josephsheim und im Klösterchen und auch schon einige Jahre im Katharinenstift in Astenet vom Nikolaus beschenkt werden. Und zwar bekommen die alle eine wunderschöne Tüte, auch dieses Jahr wieder, mit einem persönlichen Schreiben vom Nikolaus drin."
"Die Natur ist und bleibt unberechenbar. Das Coronavirus hat uns fest im Griff und ich kann allen nur raten, solidarisches Verhalten zu zeigen, denn nur so werden wir es schaffen, die Ausmaße der Pandemie in den Griff zu bekommen. Aber auch sollten unsere Gedanken in diesen Tagen bei den Menschen sein, die durch die Flutkatastrophe im Sommer fast alles verloren haben. Ihnen sollten wir auch vielleicht mit kleinen Gesten etwas Hoffnung machen", wünscht sich der Nikolaus.
"Ich denke, nur so kann es uns gelingen, das Wunder dieser Tage zu bewahren und auch an unsere Kinder und Enkelkinder weiterzugeben. Natürlich wünsche ich allen Kleinen und Großen weiterhin eine gesegnete und fröhliche Adventszeit. Und wer weiß, wenn ihr um 18 Uhr Zeit habt, ich persönlich werde zwar nicht da sein - aber dann wird auf dem Marktplatz wieder das nächste Türchen geöffnet. Vielleicht kommt ihr ja doch mal schauen, was sich denn hinter dem sechsten Türchen auf dem Marktplatz in Eupen befindet."
gh/km
