Die Überschwemmungen sind eine grausame Erinnerung daran, dass, wenn sich nichts ändert, solche Situationen in der ganzen Welt viel öfter vorkommen werden. Dirk Riemann koordiniert die Aktion 11.11.11 und glaubt, "dass Solidarität auch auf dem Gebiet der Deutschsprachigen Gemeinschaft bei sehr, sehr vielen Menschen schon vorhanden ist".
"Ich muss auch sagen, aus Erfahrung, die Bürger und Bürgerinnen sind sehr einfallsreich, sehr solidarisch. Und wenn wir dann noch mit Möglichkeiten kommen, mit Angeboten, sich solidarisch zu zeigen, ist eine Großzahl der Menschen hier auch bereit, auf die Gelegenheit zu springen und mitzumachen", so Dirk Riemann.
Bei der Aktion werden Länder in Südamerika, Afrika oder Asien unterstützt. "Der CNCD, das Nationale Zentrum für Entwicklungszusammenarbeit, ist der Dachverband der Vereinigungen und Nichtregierungsorganisationen auf dem französischsprachigen und deutschsprachigen Gebiet Belgiens. Da sind Dutzende von Organisationen drin, die verschiedenartige Projekte betreuen und mit fördern."
Vielseitige Unterstützung
Die Projekte sind vielschichtig. Es geht zum Beispiel darum, Kleinbauernfamilien zu helfen, damit sie durch alternative Anbaumethoden ihre Erträge erhöhen und autonom leben können. Dann geht es mit der Weiterverarbeitung der Produkte weiter.
In ganz anderen Projekten werden Frauen gestärkt, erklärt der Koordinator. "Das kann in städtischem Raum sein. In Marokko werden den Frauen Berufe und ihre Rechte beigebracht. Das Selbstwertgefühl wird gesteigert, weil es doch noch sehr viele machistische Gesellschaften gibt."
Bei der Spendenaktion 11.11.11 kommt immer eine große Summe Geld zusammen. "Es ist die größte Kampagne im deutschsprachigen Gebiet zugunsten von Ländern im globalen Süden. Letztes Jahr hatten wir ein bisschen Befürchtungen durch Corona. Aber der Straßenverkauf ist ja nicht die einzige Einnahmequelle. Es gibt den Online-Shop, es gibt Veranstaltungen, es gibt alles Mögliche und letztes Jahr kamen tatsächlich fast 1,9 Millionen Euro zusammen."
Straßenverkauf und Webshop
Neben dem Straßenverkauf bietet der Webshop die Möglichkeit, sich an der Aktion zu beteiligen. "Hier auf deutschsprachigem Gebiet sind wir von Miteinander Teilen ein bisschen die Antenne", sagt Dirk Riemann. "Wir haben seit letztem Jahr auch auf unseren Seiten ein Online-Formular, wo man direkt die Bestellung abgeben kann. Das kommt zu uns und dann ist es nach Absprache Selbstabholung oder man müsste die Lieferkosten übernehmen. Wir haben aber trotzdem dieses Jahr auch Geschäfte, die mitmachen."
Der Weltladen Eynatten und der Weltladen Eupen machen seit vielen Jahren mit. Die Bioläden Le Bon Wagon und Houtziplou in Eupen, sowie Geschäfte in Amel sind ebenfalls dabei und bieten Kalender und Postkarten-Sets an. In Amel machen ebenfalls zahlreiche Geschäfte mit.
Auch Jugendorganisationen sind mit dabei. Die Patro Mädchen St. Raphael in Eupen werden am Samstag, den 6. November, im Nachmittag in zahlreichen Supermärkten die Produkte zugunsten der Aktion 11.11.11 anbieten. Am Wochenende danach, am 13. November, wird die Chiro-Jugend St. Vith die Aktion in Geschäften und im Haus-zu-Haus-Verkauf unterstützen.
lo/cs