Kelmis ist die einzige Gemeinde der DG, in der es in diesem Jahr einen traditionellen Martinszug geben wird. „Wir haben im Gemeindekollegium länger darüber diskutiert, ob wir den Martinszug dieses Jahr machen sollen oder nicht", erklärt Kulturschöffe Mirko Braem.
"Wir sind dann einstimmig zu der Entscheidung gekommen, dass wir dieses Jahr doch wieder einen Martinszug gehen lassen möchten. Der Gesetzgeber bzw. Brüssel gibt uns ja einen Rahmen vor, in dem wir uns bewegen können. Deswegen haben wir uns dazu entschieden, dieses Jahr wieder ein bisschen zur Normalität zurückzukehren und den Martinszug durch die Straßen ziehen zu lassen.“
Mit dem Rahmen, den Mirko Braem anspricht, ist das Covid-Safe-Ticket gemeint. Das heißt, dass die Teilnahme am Kelmiser Martinszug nur mit Covid-Safe-Ticket möglich ist. Sobald mehr als 200 Leute an einer Außenveranstaltung teilnehmen, ist das Covid-Safe-Ticket verpflichtend - das gilt also auch für den Kelmiser Martinszug am 14. November und für das anschließende Martinsfeuer auf dem Galmeiplatz.
"Wie genau die Kontrollen ablaufen sollen, muss in den kommenden Tagen noch geklärt werden. Es wird sehr wahrscheinlich Stichproben-Kontrollen geben. Wir müssen die Leute gut darüber informieren, wie die Regeln sind und wo man das Covid-Safe-Ticket scannen lassen kann, um mitgehen zu dürfen", so Braem.
"Es ist unsere Aufgabe, in den nächsten Tagen zu klären, wo und wie wir das genau umsetzen werden.“ Informationen zum Ablauf werden auf der Facebook-Seite und Webseite der Gemeinde kelmis.be mitgeteilt.
Martinszug "light" in Eupen
In Eupen wird kein traditioneller Martinszug stattfinden. Stattdessen gibt es eine "Light-Version“. Nur der Heilige Martin, der Bettler, die Reiter und die Königliche Harmonie Eupen dürfen den Zug bilden. Alle anderen müssen vom Straßenrand zuschauen. Eine Abschlusszeremonie am Werthplatz gibt es ebenfalls nicht.
Keine traditionellen Züge in Lontzen und Raeren
Auch in Lontzen und Raeren wird St. Martin in diesem Jahr nicht gefeiert wie gewohnt. Die traditionellen Züge fallen flach, dafür soll aber in den Kindergärten und Primarschulen gefeiert und auch Brezeln verteilt werden.
St. Martin in den Schulen der Eifelgemeinden
Ganz ähnlich wie in Lontzen und Raeren hat man sich auch in den Eifelgemeinden dazu entschieden, den Martinsbrauch in den Schulen zu begehen. Das trifft zum Beispiel auf Bütgenbach zu: Hier wird es keinen traditionellen Martinszug geben, dafür wird aber schulintern etwas organisiert an den vier Schulstandorten der Gemeinde, also in Elsenborn, Nidrum, Weywertz und Bütgenbach. Genauso wird es auch in Amel gehandhabt, in St. Vith und in Burg-Reuland, wo das Martinskomitee den traditionellen Zug ebenfalls abgesagt hat.
Martinszug mit Einschränkungen in Büllingen
In Büllingen wird St. Martin durch die Straßen ziehen. Allerdings ist der Martinszug auch hier mit einigen Einschränkungen verbunden. "Wir haben in der Gemeinde Büllingen insgesamt fünf Martinszüge, die durch die Dörfer ziehen: drei am 10. November und zwei am 12. November", so Bürgermeister Friedhelm Wirtz.
"Unter Berücksichtigung der Corona-Maßgaben und der Entwicklung habe ich schlussendlich entschieden, dass wir alles tun, dass die Martinszüge ziehen können, dass die Kinder St. Martin feiern können und man die Tradition weiter leben kann. Aber wir werden in diesem Jahr eine etwas andere Form der Martinszüge erleben - und zwar mit einer begrenzten Anzahl Teilnehmer.“
Maximal 200 Teilnehmer dürfen es sein, Kinder inbegriffen. Deshalb ruft die Gemeinde auch dazu auf, die Zahl der Begleitpersonen auf ein Elternteil pro Kind zu begrenzen. Auf ein Martinsfeuer muss dieses Jahr aber ganz verzichtet werden. Und es wird kein Ausschank nach dem Martinszug in Büllingen gemacht, um Ansammlungen zu vermeiden.
"Wir wissen ja alle, dass die Zahlen in der Eifel und auch in unserer Gemeinde nicht wirklich optimal sind. Von daher ist es auch an uns, in diese Richtung ein Zeichen zu setzen. Es sind generell alle sehr dankbar, dass wir es ermöglichen, dass der Zug trotzdem stattfinden kann und die Kinder ihr Erlebnis haben“, sagt Friedhelm Wirtz.
Melanie Ganser