Der kleine Platz vor dem Café ist voll. Bis hin zur anderen Straßenseite stehen Angehörige, Freunde, Bekannte. Im Eingang zum Café werden Kerzen aufgestellt und Blumen niedergelegt. Die Anteilnahme ist groß.
Viele der Anwesenden sind schockiert über das, was sich in der Nacht zum Freitag zugetragen hat. Viele hätten das hier nicht erwartet. Die Stimmung würde immer aggressiver bemerkt ein Besucher, aber so sei das Leben anscheinend - und das in einer kleinen Stadt wie Eupen. Eine weitere Besucherin macht sich ebenfalls Sorgen. Ein solches Verbrechen direkt vor der Haustür - das mache Angst und tue weh. "Wir sind keine Insel hier. So etwas passiert leider Gottes auch bei uns. Das ist schrecklich, aber wahr."
Trauer, Empörung, Schmerz, Wut. Das Geschehene ist kaum in Worte zu fassen. Viele der Anwesenden ringen um Haltung. Für die Familien ist die Mahnwache ein kurzer aber erbauender Moment. Auch, weil niemand so viele Menschen erwartet hätte.
"Das hilft ein kleines bisschen", sagt Michael Duveau, Neffe des verstorbenen Ralph Duveau. "Jetzt im Moment fühlen wir uns glücklich, sind etwas zufrieden. Aber wie lange das anhalten wird, wissen wir nicht."
Was anhält, das sind die Fragen nach dem Warum. Vieles ist aktuell im Ungewissen. Die Informationen sind, auch für die Familien, spärlich. "Wir wollen wissen warum, was da los war, was da passiert ist", sagt Michael Duveau. "Da warten wir jetzt drauf - und bekommen wahrscheinlich in den nächsten Tagen und Wochen eine Antwort."
Der Tatverdächtige sitzt derzeit in U-Haft. Wie das GrenzEcho berichtet, soll der 52-Jährige sich laut Verteidigung nicht an die Tat erinnern können.
Andreas Lejeune