Der Fachkräftemangel macht sich auch in Ostbelgien bemerkbar. Um dem entgegenzuwirken, gibt es jetzt das Pilotprojekt Start2Day. Dabei soll gleichzeitig die berufliche Integration in Ostbelgien neu gedacht werden.
"Bei diesem Projekt, das nur eins von mehreren Projekten im Rahmen dieses Bündnisses ist, haben wir eine Gruppe gebildet aus verschiedenen Partnern: dem Arbeitsamt, Info-Integration, dem Beirat für Integration und dem Wirtschafts- und Sozialrat", erklärt Stephan Mathieu vom Wirtschafts- und Sozialrat. "Wir haben uns dann gefragt: Wer kann welchen Part in diesem Praktikumstag übernehmen? So haben die Kollegen von Info-Integration die Praktikanten ausgewählt und das Arbeitsamt die Arbeitgeber gefunden."
Zwölf Betriebe aus verschiedensten Bereichen öffneten am Donnerstag ihre Türen für die Zugezogenen. Einer dieser Betriebe ist das Cloth Kreativbureau. "Wir haben das Projekt vorgestellt bekommen und fanden es direkt super interessant, weil wir auch immer im engen Austausch mit dem Arbeitsamt stehen", sagt Geschäfts- und Produktionsleiter Marvin Müller. "Und da war relativ schnell klar, dass wir mitmachen. Gerade weil es nicht so üblich ist. Es sind spannende Teilnehmer und deswegen haben wir da gar nicht lange überlegen müssen."
Die Vielfalt stärkt das Team. Durch den Austausch kann viel entstehen. Und so ist auch ein volles Programm für Praktikantin Rashida vorgesehen: "Wir führen sie durch alle Abteilungen, eine Stunde bis zwei pro Abteilung sind vorgesehen. Das heißt, sie wird mal in der Grafikabteilung schauen, mal in der Social-Media-Abteilung, in der Webabteilung, in der Werbetechnik. Also wirklich die Umsetzung, Produktion und das Handwerk sehen", erklärt Marvin Müller. "Wir versuchen, die Vielfältigkeit unseres Berufs auf einen Tag kompakt darzustellen."
Arbeitgeber und Organisatoren erhoffen sich, dass das Pilot-Projekt zu weiteren Ausgaben des Aktionstages führt. Das ganz langfristige Ziel ist es, den Zugezogenen zu ermöglichen, zu arbeiten. Und das in dem Bereich, der sie interessiert. Für die Arbeitgeber sollen so auf lange Sicht Fachkräfte gewonnen werden, die im Moment noch fehlen.
Christoph Heeren