Der Casinoweiher wurde im 19. Jahrhundert von der Bergwerksgesellschaft "Vieille Montagne" angelegt. Er war das Wasserreservoir für die Wäsche der Galmeierze, aber nicht nur das. Edmond Debouny ist der Präsident der Fischereigesellschaft in Kelmis: "Die Fischereigesellschaft wurde für die hohen Führungskräfte des alten Berges gegründet, wie übrigens das Casino, das eine private Einrichtung war. Im Laufe der Zeit hat die Gesellschaft namhafte Persönlichkeiten aus der Region Verviers und Lüttich akzeptiert. Reiche Händler, Ärzte, Anwälte, die sorgfältig ausgewählt wurden."
Die königliche Fischereigesellschaft darf nur 35 Mitglieder haben Die Warteschleife ist groß. Viele warten darauf, akzeptiert zu werden. Zwischen damals und heute gibt es gar nicht mal so große Unterschiede was die Aufgaben angeht, sagt Edmond Debouny: "Die haben sich nicht geändert. Das ist zum Wohle der Fischer. Das ist ein schöner Weiher. Es macht Spaß, dort zu angeln - wie früher. Aber die Methoden haben sich geändert. Damals kamen manche Angler mit dem Bus oder mit dem Motorrad und hatten alles auf dem Rücken. Jetzt kommen sie natürlich mit Autos und die bringen viel mehr Material. Früher war ein Bambusstock genügend, um zu angeln. Jetzt muss man einen Stock von 13 bis 15 Metern besitzen. Das hat sich sehr professionalisiert."
Edmond Debouny, hat auch ein Buch geschrieben über die Fischereigesellschaft. Es wird bei der 125-Jahr-Feier an diesem Samstag, dem 16. Oktober, im Restaurant "Im Winkel" vorgestellt: "Ich habe stundenlang im Lockdown daran gearbeitet. Ich hatte Zeit und ich habe alle meine Papiere durchgelesen und ausgesucht, was interessant zu finden war."
Auch er nutzt das Jubiläum, um in die Zukunft zu schauen: "Ich wünsche zuerst, einen Nachfolger zu finden, denn ich bin schon so lange Präsident und ich hoffe, dass die Gesellschaft weiter blühen kann mit der Unterstützung der Gemeinde Kelmis, die jetzt Eigentümer des Casinoweihers ist."
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