"125 Jahre sind eine lange Zeit", sagt die Vereinsvorsitzende Doris Köttgen. "Ich bin jetzt 15 bis 16 Jahre dabei. Damals waren wir etwa 20, 25 Mitglieder und jetzt stehen wir bei 110. Wir sind ein sehr aktiver Verein und ich finde, dass das Jubiläum gefeiert werden musste. Das sind wir den Mitgliedern schuldig und das Imkern liegt ja im Trend."
Man bekomme überall mit, dass irgendjemand jemanden kennt, der selber Bienen hat oder eigenen Honig macht. Aber trotzdem hört man ja auch immer wieder, dass die Bienen bedroht sind - durch Umwelt und durch den Menschen, natürlich auch durch die Ausbreitung.
Der königliche Bienenzüchterverein Eupen tut sehr viel, um sich um die Biene zu kümmern: "Wir sind jetzt Bienenhalter, aber wir sind nicht nur für die Honigbiene da. Die ganzen Bestäuber - die ganzen Insekten, die Hummeln, die Schmetterlinge, ... - die sind bedroht und immer mehr kommt das Ganze zu Tage. Und die Bestäuber sind so wichtig für die Pflanzen. Also ungefähr 80 Prozent des Obsts und Gemüses wird von den Insekten bestäubt und wenn die fehlen, kann man sich ja ausmalen, was passiert."
"Ich weiß als Kind - ich werde jetzt 70 - waren die Wiesen voller Blumen. Und jetzt sieht man schon mal auf einigen Wiesen, dass das grüne Wüsten sind, die Nahrungsquellen für die Insekten sind nicht mehr da. Den Menschen wird aber langsam bewusst, dass sie etwas tun können. Es gibt viele Initiativen, dass man Wildblumenwiesen anlegt oder Blühstreifen."
"Dann kommt das noch hinzu mit den Pestiziden. Es ging ja denn darum, immer einen höheren Betrag zu haben und dann mussten die Pestizide und dann die Neonicotinoide kommen - alles Killer für diese Insekten", erklärt Doris Köttgen.
"Es kommt langsam an bei den Menschen. Es kommt an, dass irgendetwas ganz dringend ändern muss, und dass die Landwirte mit den Imkern auch zusammenarbeiten. Wir sind ja beide Naturschützer, wir wollen ja unsere Erde weiter erhalten. Wir wollen, dass da etwas getan wird und auch die Politiker sind gefragt. Denn es kommt ja noch der Klimawandel hinzu."
"Letztes Jahr war es zu warm, dann machten die Bäume keinen Nektar und aus dem Nektar wird ja der Honig gewonnen. Also gab es dann auch keinen Honig. Dieses Jahr war es zu kalt und es ist ein ganz mieses Jahr. Also fast keine Honigernte. Es muss etwas getan werden und dafür ist es auch wichtig, dass wir durch dieses Jubiläum darauf aufmerksam machen können."
An diesem Samstag um 17 Uhr im Haus Walhorn findet der Festakt zum 125-jährigen Bestehen statt. Nach einem Vortrag vom Bienen-Experten Dr. Paul Siefert wird das Fotobuch präsentiert.
ar/sr