Es war einer der wichtigsten Tage im Leben von Aloys Jousten. Am Pfingstsonntag 2001 empfing er die Bischofsweihe von Kardinal Danneels. Papst Johannes Paul II. hatte Jousten zum 91. Bischof von Lüttich ernannt – dem ersten deutschsprachigen.
"Aloys Jousten hat immer ein Brückenbauer sein wollen - und das war er in der Tat, nicht nur im kulturellen oder sprachlichen Sinne. Er konnte zwischen den Menschen Brücken bauen und Menschen sammeln, so dass sie sich begegnen. Das war ihm ein Herzensanliegen", sagt Bischofsvikar Emil Piront.
"In der Hinsicht war es schon beeindruckend, dass er als Deutschsprachiger Bischof des zweisprachigen Bistums war." Geschätzt wurde er als bescheidener Mann. Ein Mann der Kirche, der anpackte und die Themen direkt anging.
2013 nahm Papst Franziskus sein Rücktrittsgesuch an. Seitdem wirkte Aloys Jousten weiter ehrenamtlich. Unter anderem in den BRF-Sendungen "Wort in den Tag" und "Glaube und Kirche" teilte er weiter seinen Glauben mit den Menschen.
"Er ist ein Mensch, der seinen Glauben leben und sein Mensch-Sein teilen wollte. Das hat mich geprägt", so Piront. "Es sind nicht die großen Dinge, die man raus posaunt, es sind die einfachen Dinge. Er hat natürlich versucht, Impulse zu geben im Bistum Lüttich und konkrete Schritte mitzugehen mit den Pfarrverbänden und Gemeinschaften, nicht ohne die Gemeinschaften. Er hat doch viele Impulse geben - und die sind wesentlich."
Aloys Jousten wird am kommenden Montag beigesetzt. Die Trauerfeierlichkeiten finden um 10:30 Uhr in der Kathedrale von Lüttich statt. Am Wochenende wird der Leichnam in der Kathedrale aufgebahrt sein, wo die Menschen von Bischof Aloys Jousten Abschied nehmen können.
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