Worriken: Das sind die Segelbötchen auf dem See von Bütgenbach, das sind die Ferienchalets mitten auf der grünen Wiese, das sind das Schwimmbad und die Turnhalle, der Campingplatz und vieles mehr. Einziger Haken: Die Anlage von 1976 ist in die Jahre gekommen. Der Zahn der Zeit ist an vielen Stellen nicht zu übersehen. Jetzt nimmt die DG 50 Millionen Euro in die Hand, um den Komplex von Grund auf zu sanieren und neu zu bauen.
"Wir haben vor der schwierigen Wahl gestanden: Schließen wir Worriken angesichts des großen Investitionsbedarfs oder nutzen wir die Gelegenheit Worriken weiter aufzuwerten? Ich glaube, dass Worriken für unsere Region erhaltenswert und auch weiter ausbaufähig ist", sagt DG-Ministerpräsident Oliver Paasch.
Geplant sind unter anderem ein neues Sportschwimmbad mit einem separaten Kursbecken und Sauna. Ein Multifunktionssportplatz, ein Leichtathletikareal mit vier 100-Meter-Bahnen, einer Hochsprung- und Weitsprunganlage. Es kommt eine neue Dreifach-Sporthalle mit Turnsaal und Tribüne. Und: Spaß pur soll es in der neuen Trampolinarena sowie in der "Fun-Area" im Außenbereich geben. Und das ist längst nicht alles, sondern nur ein Auszug aus dem riesigen Infrastrukturprogramm für den Sport.
Auch die Übernachtungsmöglichkeiten sowie die Gastronomieangebote werden modernisiert und ausgebaut. Aus dem Sport- und Freizeitzentrum wird der "Sport- und Ferienpark Worriken 4.0.". "Es soll ein Sport- und Ferienpark werden, wo effektiv das Sportangebot im Vordergrund steht mit zusätzlichen Angeboten, aber wo auch die touristische Schiene ausgedehnt werden soll, natürlich als Park auch die Natur weiter mit eingebunden wird und die Nachhaltigkeit in den Vordergrund gerückt wird", erklärt Worriken-Geschäftsführer Björn Pfeiffer.
A propos Nachhaltigkeit: Diese soll sich wie ein roter Faden durch das gesamte Projekt ziehen. "Aktuell verbrauchen wir hier 400.000 Liter Heizöl im Jahr. Wir sind bei 400.000 Euro Ausgaben", so Pfeiffer. "Das ist betriebswirtschaftlich wichtig, dass wir da die Kosten reduzieren, aber auch ganz allgemein in die Bauweise nachhaltig investieren, regionale Produkte verwenden und dann da auch den Gast und die Mitarbeiter mitnehmen, um einen gewissen Mehrwert zu schaffen."
In direkter Seenähe sind zwei bis drei neue Gruppenunterkünfte und sechs Ferienhäuser geplant. Die bestehenden 48 Chalets werden grundsaniert. Der Campingplatz soll vor allem für Kurzzeitgäste attraktiver gemacht werden. Die Stellplätze für Dauercamper werden um 50 Prozent reduziert. Außerdem ist im Haupthaus Platz für bis zu zehn Personalmitglieder geplant.
In puncto Gastronomie stockt Worriken ebenfalls auf: Das Restaurant "Mercator" soll modernisiert und vor allem gemütlicher gestaltet werden. Die neue "Sportsbar" soll zum Abendtreffpunkt werden.
Bütgenbachs Bürgermeister Daniel Franzen ist sicher: Das neue Worriken wird auch von der Bevölkerung akzeptiert werden. Das Plus an Gästen von rund 25 Prozent werde die Gemeinde gut tragen können.
Bis 2026 sollen die Arbeiten an dem neuen Sport- und Ferienpark Worriken beendet sein. Die Investitionen sollen sich schon kurze Zeit nach Fertigstellung rechnen. "Wir denken, dass so ungefähr im dritten Jahr die schwarze Null erreicht sein wird", sagt Paasch. "Das ist sogar eine Worst-Case-Berechnung. Ich erinnere daran, dass Worriken auch vor Corona bereits einen ausgeglichenen Haushalt hatte. Worriken hat die schwarze Null erreicht und das wird nach dieser Investition erst recht möglich sein."
Der Ausbau von Worriken ist Teil eines ganzen Investitionspakets für die Eifel. Insgesamt hat die DG ein Budget von 600 Millionen Euro für den so genannten "Masterplan" Eifel in den nächsten zehn Jahren vorgesehen: Alleine 60 Millionen Euro fließen in die DG-Gemeinschaftszentren, davon bekommt Worriken 50 Millionen Euro. Zwei Millionen sind für das KUZ Burg-Reuland vorgesehen, eine halbe Million für das Naturzentrum Ternell. Doch der Großteil der 600 Millionen Euro fließt in Infrastrukturprojekte in und um St. Vith.
Eine Übersicht zum gesamten Projekt gibt es im Internet unter worriken.be/4.0.
Simonne Doepgen
Könnte dieses Geld nicht den Flutkatastrophen Opfern und dem Kabelwerk zugute kommen?
Sport und Freizeit Einrichtungen können doch noch warten oder?
Im ersten Moment mag man denken, daß Freizeit "unwichtig" ist.
Berücksichtigt man aber die Bedeutung des Tourismus in der DG, ist es eine Investition in die Zukunft.
Vergleichbar mit dem Ausbau der Infrastruktur im frueheren Flandern, die aus dem armen Bauerngebiet eine Wirtschaftsmacht gemacht hat.
Geld kann man nur einmal ausgeben. Entweder direkt aufessen oder in die Nahrung der Zukunft verwandeln.
Das ist eine Unverschämtheit! Da spielt der Staat mit Steuergeldern Privatwirtschaft. Schiefgehen kann da nichts, im Notfall werden ein paar Zahlen verdreht und neu zugewiesen, schon ist es ein Erfolgsprojekt.
In Wahrheit ist es aber nur eins: Ein kontraproduktives Vorhaben! Privatbetriebe können nicht mal nebenbei mit der Location oder dem finanziellen Hintergrund aufwarten. Aber DAS sind die Unternehmen, die den Staat finanzieren.
Das endet im Kommunismus! Eins steht fest, unsere Politiker haben einfach zu viel Geld!
@J. Kalff
Mit diesem Argument, Herr Kalff, könnte man zahlreiche Investitionen und Ausgaben der DG infrage stellen, bzw. den Opfern der Hochwasserkatastrophe zukommen lassen.
Dies ist m. E. jedoch nicht wirklich sinnhaft, da zu jedem Zeitpunkt Investitionen in einem Bereich dringender und wichtiger erscheinen, als in anderen.
Mit einem haben Sie Recht: es ist in dieser Größenordnung das falsche Zeichen zum falschen Zeitpunkt.
SChoen, das man als Dauercamper die 50% Reduzierung aus der Presse erfahren muss!
Ab wann wird reduziert? Wo soll man hin?
Wir stimmen Herrn Zelten zu. 28 Jahre sind wir Dauercamper und wurden schon 3 x umgesiedelt. Das war jedes Mal mit hohen Kosten unsererseits verbunden. Das letzte Mal mussten wir den Durchgangs-/bzw. Kurzzeit-Campern weichen. Jetzt reicht's!
Wenn uns allerdings ein anderer schöner Platz angeboten würde, den wir ohne Kosten und Schufterei 😩unsererseits beziehen könnten... ja dann... 😜... würden wir VIELLEICHT mit uns reden lassen ❤️!
So eine Infrastruktur sollte durch Private betrieben werden.
Das Geld wäre besser in einer Gehaltserhöhung für das Pflegepersonal ausgegeben. Davon hätte die ganze Bevölkerung was.