Der Lambertusmarkt fiel kleiner aus, als die Besucher es aus vergangenen Jahren kannten. Dennoch war es den Organisatoren wichtig, dem Publikum eine Abwechslung anzubieten.
Drechseln, Schmieden und Kostüme entwerfen: Das kreative Handwerk ist breit gefächert. Die Besucher des Lambertusmarktes erleben mit, wie der Drechsler das Holz in Form bringt. Aus einem Rohling entstehen Küchenutensilien, Schreibstifte und Holzfiguren.
Kunstschmied Ron van Loorbeek fertigt Rosen aus Stahl. Er möchte jungen Leuten das alte Handwerk zeigen: "Eine Blume wird Blättchen für Blättchen geschmiedet: Erst der Kern und dann bauen wir die Blume auf", so der Schmied. Mit seinem Handwerk könne er viele schöne Dinge kreieren: "Wir machen Blumen aus Kupfer, Messung oder in Kombination mit Glasarbeit. Wir machen auch Tiere, wir machen alles!"
Halb so groß wie sonst
Rund 25 Händler und Kunsthandwerker haben den Weg nach Eupen gefunden. In vergangenen Jahren waren es doppelt so viele. Doch für die Organisatoren steht fest, dass die Menschen eine Auszeit brauchen. Erika Steinbeck vom Tourist Info Eupen erklärt, dass sie den Leuten nach den schweren Zeiten - wegen Corona, aber auch wegen der Überschwemmungen - nochmal die Gelegenheit bieten wollten, etwas zu unternehmen.
"Die Leute sind ja auch froh, wenn sie zum Markt kommen können und sich etwas freier bewegen. Wir wollten auf jeden Fall den Leuten etwas bieten. Und da das ja schon ein alteingesessener Markt ist, kennen auch viele das", sagt Erika Steinbeck vom Tourist Info.
Das Marktangebot richtet sich auch an Kinder und Jugendliche. Eine Cosplayerin schlüpft in die Haut ihrer Helden. Die Kostüme sind Figuren aus Comics und Filmen nachempfunden. Es ist für jeden etwas dabei, erklärt Erika Steinbeck. "Wir haben spezielle Kostüme, auf dem Platz haben wir Schmuck, handgefertigte Kindersachen, Dekoartikel, Kürbisse, Infostände: Es ist ein buntes Bild."
Bierfest
Und für den, der es mag, gibt das angrenzende Bierfest Gelegenheit zur Bierverkostung. Das Café Pigalle hat die Brauereien eingeladen, dem Publikum ihre Biersorten vorzustellen.
Der Kleintierzuchtverein hat mit Kaninchen und Federvieh seinen eigenen Streichelzoo mitgebracht: "Das fällt leider kleiner aus, da einige Tiere weg geschwommen sind mit dem Unwetter", so Erika Steinbeck. "Aber wir sind froh, dass wir den Verein dieses Jahr wieder dabei haben."
Geld für Hochwasseropfer
Die "Arche Noah" sammelt Geld für die Opfer der Flutkatastrophe, die viele Menschen an der Rand ihrer Existenz gebracht hat. "Im Haus Arche Noah ist Tag der offenen Tür. Die bieten Kaffee, Kuchen und Waffeln an und sie haben einen Trödelmarkt organisiert. Das ganze ist zugunsten der Flutopfer hier", berichtet Erika Steinbeck.
Der 28. Lambertusmarkt und das fünfte Eupener Bierfest ergänzen sich. Auch wenn weniger Aussteller nach Eupen gekommen sind, kommt das Publikum auf seine Kosten.
Chantal Scheuren