Hier fühlen sich Insekten wohl. Der Garten von Sarah Nix und Ralph Zilles bietet nicht nur viel Schönes für das Auge. Hier kann auch Artenvielfalt entstehen. In diesem Jahr tauchen besonders viele Schmetterlinge auf: "Wir haben einmal aufgeschrieben und nachgeforscht, wie viele es waren. Am Teich haben wir auch verschiedene Libellenarten gesehen und viele kleine Insekten, die wir noch gar nicht kennen. Da tut sich was, da lebt was", sagt Sarah Nix.
Vor drei Jahren haben Sarah Nix und Ralph Zilles das Haus im Raerener Ortsteil Honien gekauft und den Garten angelegt. Dabei sind sie nicht nur nach Plan vorgegangen. Vieles hat sich einfach ergeben oder entwickelte sich aus dem Bauch heraus: "Es ist mit und mit gewachsen. Wir haben eine Trockenmauer gebaut, einen kleinen Sumpf angelegt und viele Obstbäume gepflanzt. Unter dem Walnussbaum haben wir viel altes Holz liegen gelassen als Mini-Biotop. Darüber wachsen jetzt Brombeeren", erklärt Ralph Zilles
Neben den vielen verschiedenen Bäumen und Sträuchern finden sich weit über 100 verschiedene Blumensorten in dem Raerener Garten. Sie sind nicht nur schön anzusehen, sondern auch nützlich für Insekten: "Dann haben wir auch Calendula und Kapuzinerkresse, die wir auch selbst verwenden, viele Kräuter, vor dem Haus viele Südpflanzen, weil dort die Sonne scheint - Oregano und Thymian zum Beispiel. Auch allerhand Stauden", so Sarah Nix. "Wir haben alle möglichen Kletterpflanzen. Wein, Efeu und sogar Kiwi. Fanden wir einfach schön", sagt Ralph Zilles.
Vieles einfach gedeihen und wachsen lassen, aber wo es nötig ist, auch in die Natur eingreifen. Das ist die Philosophie der beiden Hobbygärtner: "Nicht zu viel Perfektion, trotzdem ein bisschen eingreifen - die Mischung macht es, sonst hat man nur noch Brombeeren. Vorne greifen wir etwas mehr ein, hinten weniger. Wir versuchen ein Gleichgewicht reinzubringen mit gekauften Pflanzen und Pflanzen, die sich selbst ausgesät haben und von hier sind", fährt Sarah Nix fort.
Über die Auszeichnung als schönster "Garten für die Artenvielfalt" haben sich die beiden gefreut. Viel wichtiger als der Preis sei aber, dass auch andere Menschen auf das Thema aufmerksam würden, so Ralph Zilles: "Hier kommen Leute gucken. Das ist ein Schneeballeffekt auch in der Nachbarschaft. Sie sehen, so kommen mehr Schmetterlinge, mehr Bienen." Sarah Nix findet: "Es ist auch schön, mit Gleichgesinnten auszutauschen, auch in Anbetracht der desolaten Entwicklung der Natur. Das macht Hoffnung, dass man ein bisschen was tun kann für die Natur."
Nach der positiven Resonanz soll der Wettbewerb übrigens im nächsten Jahr wiederholt werden, damit das Interesse an den "Gärten für die Artenvielfalt" weiter wächst.
Michaela Brück