Die Insektenwelt sei in diesem Jahr ein bisschen durcheinander, erklärt Schmetterlings- und Insektenexperte Simon Heck von der Tierschutzorganisation Natagora BNVS, "weil wir sehr viel und auch längere Regenphasen haben und wir ein sehr langes und kaltes Frühjahr hatten. Generell hat sich wirklich bei allen Insekten sehr viel verschoben, alles ist viel später. Bei den Schmetterlingen zum Beispiel gibt es Arten, die eigentlich zu verschiedenen Zeiten fliegen und die jetzt auf einmal zum gleichen Zeitpunkt fliegen".
Diese Verschiebung stellte vor allem ein Problem für Vögel und ihre Brut da. "Weil es so lange so kalt war, gab es noch keine Raupen. Deshalb wurden viele Jungvögel früher von den Eltern aus dem Nest geschmissen, weil sie sie einfach nicht mehr füttern konnten", weiß Simon Heck.
Im Endeffekt bringt diese Verschiebung aber keine schlimmen Folgen mit sich. "Die Natur passt sich da relativ viel an. Und nur weil ein Jahr mal aus der Reihe fällt, heißt das nicht, dass nächstes Jahr überhaupt keine Wespen mehr da sind. Das reguliert sich wieder", so Heck.
Vielleicht haben Sie aber in den letzten Tagen einige fliegende Ameisen bemerkt. Kein Grund zur Beunruhigung, weiß Simon Heck. "Das sind die normalen Ameisen, die man kennt. Es sind Männchen und Weibchen, die aus dem Nest kommen und auf einen Hochzeitsflug gehen, bei dem sie sich paaren. Danach werfen die Jungköniginnen ihre Flügel ab und gründen neue Ameisenkolonien." Es handelt sich also um ein ganz normales Phänomen, welches sich bei der schwarzen Wegameise üblicherweise in den wärmeren Augusttagen ereignet.
Celine Afeli
bei mir sind die wespen