Andere Menschen sind während und nach den Überschwemmungen in Hotels oder privat untergekommen. Doch eine Dauerlösung ist das nicht - einige von ihnen müssen ihre provisorischen Unterkünfte verlassen. In Banneux finden sie ein Dach über dem Kopf.
"Es waren sintflutartige Regenfälle, die da niedergegangen sind. Die Täler um Banneux mit den Ortschaften von Spa, Theux, Pepinster, Trooz, Chaudfontaine und Chênée waren ganz besonders betroffen. Die Leute sind praktisch aus ihren Häusern rausgeflüchtet oder dort rausgeholt worden", lässt Leo Palm, der Rektor von Banneux, die Ereignisse Revue passieren.
Es gibt noch Platz für mehr Menschen
Das katholische Marienheiligtum hat den Menschen in der Not Unterkunft gewährt. So seien die Bewohner eines Altenheims aus Tilff seit mehr als zehn Tagen in Banneux untergekommen. Mittlerweile organisiert das ÖSHZ von Trooz und die Gemeinde Sprimont die Unterbringung in der "Hospitalité". Und es gebe noch Platz für mehr Menschen.
"Mittlerweile sind 150 Leute zusammengekommen", berichtet Palm. "Es können noch mehr werden. Viele hatten in ihrer Versicherungspolice die Möglichkeit, ins Hotel zu gehen. Davon haben einige Gebrauch gemacht." Das Problem: Die Versicherungen zahlen meist nur für acht Übernachtungen. Danach müssten die Menschen selbst dafür sorgen, eine Unterkunft zu finden.
Zimmer standen wegen Corona leer
Dass wir mitten in der Corona-Pandemie stecken, hat in diesem Fall einen praktischen Nebeneffekt: "In normalen Zeiten, wenn Corona nicht grassiert, dann sitzt unser Gästehaus in Banneux mit Gästen voll." So allerdings hätten viele Zimmer leergestanden.
"Wir haben eine Kapazität von 360 Zimmern. Davon sind 60 sehr klein, nur mit einem Waschbecken und einem Bett ausgestattet. Ein Ehrenamtlicher kann dort die Nacht verbringen. Für die Flutopfer ist dieses Konzept nicht passend. Wir können diesen Menschen in ihrer Not 300 Betten anbieten. Das ist das große Maximum."
Chantal Scheuren