Julian Hofmann ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der RWTH Aachen und setzt sich nun schon seit knapp drei Jahren mit dem Thema Starkregen und Vorhersagesystemen für städtische Überflutungsprozesse auseinander.
Die Forscher entwickeln neue Methoden, um die Genauigkeit und Vorhersagbarkeit von Hochwasser zu verbessern. Ein besonderer Aspekt dieses Warnsystems sei laut Hofmann, dass die verschiedenen Oberflächen des Bodens beachtet werden. Dadurch könnten genauere Vorhersagen über das Ausmaß eines Starkregens getroffen werden. So würden digitale Geländemodelle erstellt, die zusammen mit anderen Geobasisdaten eine solidere Grundlage für die Vorhersage böten.
Derzeitig genutzte Warnsysteme schauen hauptsächlich auf die vorhergesagte Niederschlagsmenge. So wird dann grob geschätzt ob es zu einer Überschwemmung kommen könnte. Bei der Entwicklung des Modells der RWTH Aachen kommen unterschiedliche Methoden zusammen, so dass eine genaue und schnelle Prognose möglich ist.
Dabei werde auch auf künstliche Intelligenz zurückgegriffen, sagt Julian Hofmann. Das Modell wird auf der Grundlage von verschiedenen Starkregen-Szenarien trainiert. Es lernt gewissermaßen dazu, wodurch die Ergebnisse schneller ausgewertet werden könnten.
Somit würde es möglich werden, genau abschätzen zu können, wo es zu Überflutungen kommt und wie gravierend diese wären.
Trotzdem sind die Niederschlagsvorhersagen enorm wichtig, da sie dem System als Anhaltspunkt dienen. Ohne korrekte Niederschlagsvorhersagen würde das Warnsystem ungenau arbeiten. Die Hydrologen setzten hier bei den Meteorologen an, so Hofmann.
Celine Afeli