Fünf Cent: so viel kostet das Trinkwasser mehr pro Kubikmeter im kommenden Jahr in Büllingen - was den Gemeindeanteil betrifft. Bürgermeister Friedhelm Wirtz rechnete vor, dass der Gesamtpreis einschließlich dessen, was die Wallonische Region bekommt, sich auf 5,316 Euro belaufen wird.
Und der Preis werde weiter steigen in den kommenden Jahren, schon weil die ersten Abschreibungen von Investitionen in das kommunale Trinkwasserkonzept eingerechnet werden müssen.
Beitritt zum Pfandbündnis
Per einstimmigem Ratsbeschluss tritt die Gemeinde Büllingen dem Pfand-Bündnis "Alliance pour la Consigne/Statiegeldalliantie" bei. Getränkedosen und Einwegflaschen landeten oft im Restmüll oder in der Natur, bedauerte Schöffe Reinhold Adams. Ab Oktober müssen sie in den Blauen Sack.
In Flandern seien schon zwei Drittel der Gemeinden dem Bündnis beigetreten, in der Wallonie bewege man sich auf 40 Prozent der Gemeinden zu. Das Bündnis soll die politischen Entscheider für das Thema sensibilisieren und möglichst ein Pfand durchsetzen. "Wenn das Behältnis fast so viel kostet, wie der Inhalt, wirft es auch niemand mehr weg", so Adams.
DG-Zusatzdotation an die Vereine
Der Gemeinderat bewilligte auch die Zusatzdotation der Deutschsprachigen Gemeinschaft zugunsten der im Rahmen der Basisbezuschussung anerkannten Vereine. Damit soll der Tatsache Rechnung getragen werden, dass die Aktivitäten der Vereine während der Corona-Krise weitgehend ruhten.
Bürgermeister Friedhelm Wirtz machte keinen Hehl daraus, dass er mit der Pauschalzuweisung "nicht glücklich" sei, da so "ungewollt Schieflagen" geschaffen würden. So seien nicht alle Mitglieder in den Vereinen, die als Grundlage für die Bezuschussung herangezogen werden, auch wirklich aktive Mitglieder.
Allerdings, so Wirtz, reiche die Gemeinde ja nur die Zuschüsse der Deutschsprachigen Gemeinschaft weiter. Auch Anita Jost hätte es für sinnvoller gehalten, wenn die Gelder ausgezahlt worden wäre, um die Vereine im Zuge ihrer Reaktivierung zu unterstützen.
Nach langer Zeit tagte der Büllinger Gemeinderat (bis auf die entschuldigten Mitglieder) wieder fast vollständig im Sitzungsaal des Gemeindehauses - ein ungewöhnliches Gefühl, wie mehrere Ratsmitglieder bemerkten. Während Schöffe Wolfgang Reuter die Hoffnung äußerte, dass sich daran nie wieder etwas ändern möge.
Stephan Pesch