Endlich nochmal Kirmes. Den Schaustellern ist die Corona-Zeit ganz schön lang geworden. Ihre Fahrgeschäfte mussten während eines Jahres im Depot bleiben. Doch auch die Besucher haben das bunte Treiben vermisst. "Eigentlich wollten wir etwas essen und einfach nochmal so über die Kirmes", sagt eine Besucherin. "Ich laufe immer gerne hier rauf und runter. Ich mache das jedes Jahr gerne. Schade, dass es letztes Jahr nicht war, aber dieses Jahr geht es wieder raus."
Damit die Kirmes reibungslos über die Bühne geht, ist die Anzahl der Besucher begrenzt und die Laufrichtung ist festgelegt. Schon auf den Märkten in der Region haben die Menschen sich an diese Besonderheiten gewöhnt. Auf dem Kirmes-Gelände steht der Spaß im Vordergrund. "Ich bin mit meinen zwei Kindern heute hier. Kirmes ist nur einmal im Jahr und die Kinder haben sich natürlich darauf gefreut, hierhin zu kommen", erzählt ein Familienvater. "Das Wetter spielt mit. Man trifft auch nochmal Leute und kommt raus. Man hat lange genug verzichten müssen und war eingesperrt."
Am späten Samstagnachmittag befinden sich rund 700 Besucher auf dem Kirmes-Gelände zwischen der Klötzerbahn und dem Werthplatz. 970 sind in diesem Bereich maximal zugelassen.
In Echtzeit ist der Besucherandrang im Internet zu sehen. Die Security-Leute an den Eingängen haben eine App. Dort tippen sie für jeden neuen Besucher ein Plus ein und für jeden, der das Kirmesgelände verlässt, ein Minus. So behalten sie die Gesamtanzahl der Menschen im Auge. Das scheint die Besucher nicht zu stören - anders ist es beim Mundnasenschutz. "Das nervt halt total", findet ein Besucher. "Aber gut, man kommt ja sonst nicht raus."
Die Befürchtung, dass die Menschen sich durch die Corona-Regeln vom Kirmes-Besuch abhalten lassen, bestätigt sich nicht. Es kommt ein wenig Normalität auf. So empfindet es auch der Ministerpräsident der Deutschsprachigen Gemeinschaft. "Es ist vor allem für die Kinder eine besondere Freude", sagt Oliver Paasch. "Aber auch den Erwachsenen macht es Spaß, zumindest nochmal einen Teil des normalen Lebens in Anspruch nehmen zu dürfen."
Die Menschen freuen sich, dass sie eine Kirmes miterleben dürfen - und sie lassen sich die gute Laune nicht verderben. Gleichzeitig besteht der Wunsch, dass die Kirmes im nächsten Jahr noch ein Stückchen "normaler" wird.
Eupener Nikolauskirmes: Gastronomie und Imbissbuden problemlos erreichbar
Chantal Scheuren