Wo Wanderer und Radfahrer sich wohlfühlen, sind auch Reiter gerne unterwegs. Alle haben sie gemein, dass man auch mal Pause machen muss. Doch da sind Pferde oft ein Nachteil, weil man sie nicht so einfach am Wegesrand parken kann. Am Naturpark Hohes Venn Eifel findet man jetzt ein neues Angebot: ein schattiger Rastplatz für Reiter und Pferd.
Doch es gibt viel mehr, erklärt Esmeralda Wirtz, Mitarbeiterin im Naturpark Hohes Venn Eifel: "Man kann 14 Etappen der Route machen. In unserem Naturpark liegen 6,5 dieser Etappen. Zwischen jeder Etappe gibt es auch eine Unterkunft, wo man dann mit dem Pferd auch übernachten kann. Auf den Routen haben wir 22 Raststellen. Da kann man die Pferde anbinden. Es gibt auch eine Hütte mit Picknick-Tisch. Dazu kommt eine Info-Tafel. Also alles, was ein Reiter und sein Pferd braucht."
Das kann eine Menge sein. Zur Standartausrüstung des Reiters zählt natürlich das Pferd. Auch dafür gibt es Angebote. Man kann sogar ein Leihpferd mieten. Das Angebot für Reiter ist jetzt jedenfalls besser strukturiert. Nun gilt es Erfahrungswerte zu sammeln. Das ist auch nötig, da es - Achtung Wortspiel - wenig Vorreiter in diesem Bereich gibt.
Eine Orientierungshilfe ist bislang die Europäische Reiterroute d'Artagnan, ein 2017 eingeweihtes Streckennetz speziell für Reiter und Kutschen. Die Routen führen von Lupiac im Süden Frankreichs bis nach Maastricht. Auch die neue Route "Ardennen zu Pferd" knüpft an die Route d'Artagnan an und ebenso das bestehende Angebot "Eifel zu Pferd".
Dass das Projekt "Ardennen zu Pferd" entstehen konnte, ist einem Interreg-Projekt zu verdanken. Agreta lautet der Name. 2,3 Millionen Euro standen zur Verfügung, um die belgischen und luxemburgischen Ardennen zu fördern. Drei Themen galten als zentrales Anliegen: Ökotourismus, die Markenentwicklung der Ardennen und die Tourismusförderung.
Der Naturpark Hohes Venn Eifel war einer der elf Projektteilnehmer. Das hat sich angesichts der Umstände gelohnt, erklärt Esmeralda Wirtz: "Mit den ganzen Corona-Maßnahmen sind sehr viele Menschen in die Region gekommen, statt nach Thailand zu fliegen. Das hat jetzt sehr gut geklappt, um den regionalen Tourismus aufzuwerten."
Neu ist auch, dass die Info-Webseite visitardenne.com durchgängig viersprachig ist. "Seitdem wir ausnahmslos alle Texte auch in deutscher Sprache anbieten, sind die Klickzahlen innerhalb eines Jahres um 140 Prozent gestiegen", sagte eine Tourismusverantwortliche der Provinz Lüttich. Die Routen sind nicht beschildert, können aber als Datei auf der Seite heruntergeladen werden.
Manuel Zimmermann