Zuerst war es die Dampfmaschine, dann die Fließbandarbeit. Immer wieder wandelt und verändert die Industrie sich. Für viele ist die Digitalisierung ein weiterer Wandel. Aus dieser Idee hat sich inzwischen der Begriff Industrie 4.0 entwickelt. Doch was bedeutet das? Wie genau sieht die Industrie der Zukunft aus?
"Es geht eigentlich darum, dass man mit Systemen arbeitet, mit Maschinen, die zum Teil autonom oder teilautonom sind. Das können Roboter sein oder Cobots, kollaborative Roboter, wo Mensch und Maschine zusammenarbeiten", erklärt Catherine Jungbluth von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft. "Es geht darum, dass nicht mehr alles nur durch Menschen gesteuert wird in einer Produktionsstätte oder in einem produzierenden Betrieb, sondern, dass sich die Maschinen, die Roboter eben auch durch Umgebungen bewegen und Entscheidungen zum Teil alleine treffen."
Roboter und Menschen Hand in Hand - das ist nicht mehr ein Szenario aus Science-Fiction-Filmen. Bereits jetzt passen ostbelgische Unternehmen sich an, teils sehr vorausschauend, wie Catherine Jungbluth unterstreicht. Die Digitalisierung ist somit näher als man denkt. "Sogar ein kleiner Schreinerbetrieb kann mittlerweile Maschinen nutzen, die komplett digital gesteuert sind", erklärt Catherine Jungbluth. "Dann gibt es auch die großen Produktionsbetriebe, die natürlich noch viel mehr Möglichkeiten haben. Natürlich sind es oft Betriebe, die im produzierenden Bereich, in der Industrie tätig sind."
Trotzdem können diese Herausforderungen überfordernd wirken. Genau deshalb möchte die WFG beraten und informieren. Es gehe nicht darum, den Menschen in der Produktion zu ersetzen, sondern vielmehr darum, Prozesse zu optimieren und Daten effizienter zu nutzen. "Wir möchten als WFG vor allem dabei helfen, diese erste Hürde, diesen ersten Schritt zu überwinden und sich einfach mal zu trauen, uns zu kontaktieren. Vielleicht auch noch nicht mit einer super konkreten Anfrage. Sondern einfach mal: Gibt es die Möglichkeit, dass ein Experte in mein Unternehmen kommt und schaut, was es da zu optimieren und zu digitalisieren gibt."
Gemeinsam mit der wallonischen "agence du numérique" lädt die WFG nun zu einer Veranstaltung ein. Ob Aufbau der Produktion, Kundenmanagement oder optimierter Datenfluss - über kleine und große Handlungsmöglichkeiten soll informiert werden.
"Wir möchten am 15. Juni mit einem guten Mix aus Webinaren von namhaften Institutionen und Akteuren aus der Wallonie und der Aachener Region einen Blick auf die Akteure, Trends und Herausforderungen legen", sagt Catherine Jungbluth. "Abends werden wir auch einen Livestream mit verschiedenen Rednern haben."
Die Wallonie soll digital werden. Die Industrie spielt dabei eine wichtige Rolle. Die Frage, wie die Digitalisierung genutzt werden kann, stellt sich vor allem dort. "An sich können wir eigentlich nur informieren. Empfehlen würde ich aber auf jeden Fall, sich zumindest mit dem Thema mal auseinanderzusetzen. Ich denke, es wird auch jeder Unternehmenschef unterschreiben, dass es immer richtig und wichtig ist, in gewissen Zeiträumen die eigenen Prozesse und Managementstrategien zu hinterfragen."
Für das Event am 15. Juni kann man sich bis zum 11. Juni online anmelden. Alle Infos dazu findet man auf wfg.be.
Andreas Lejeune