Die Nachfrage nach der letzten Ruhe in natürlicher Umgebung ist da, erklärte Amels Bürgermeister Erik Wiesemes. Das hätten auch Bestattungsunternehmen bestätigt.
Am 5. Juni wird der Ameler Gemeinderat zusammen mit der Forstverwaltung drei ausgesuchte Waldstücke in Augenschein nehmen, um eine Standortentscheidung treffen zu können. Es handelt sich um Buchenbestände mittleren Alters im Besitz der Gemeinde Amel, am Waldesrand und mit dem Auto leicht zu erreichen: Bambusch bei Amel, Langert bei Halenfeld sowie Eschborn zwischen Medell und Born.
Die Gemeinde und die Forstverwaltung stehen dem Projekt positiv gegenüber.
Nach der Einäscherung im Krematorium wird die Totenasche in einer biologisch abbaubaren Urne im Wald beigesetzt, in der Nähe eines Baumes, an dem auch ein Namensschild des Verstorbenen angebracht werden kann.
Viel mehr wird aber nicht an die Beisetzung erinnern, Grab- oder Blumenschmuck ist nicht erlaubt.
Noch viele Fragen zu klären
Die Genehmigungsprozedur wird eingeleitet, sobald die Deutschsprachige Gemeinschaft dafür die Grundlage geschaffen hat.
Ein Bestattungswald ist rechtlich gesehen ein Friedhof. D.h. er ist für jeden offen, unbenommen der religiösen oder philosophischen Überzeugung, wie Erik Wiesemes unterstrich.
Auf Rückfrage von Berthold Müller erklärte der Bürgermeister, dass der Bestattungswald auch für Bürger aus anderen Gemeinden offen bleiben soll. Das wiederum sah Erik Veithen "eher skeptisch", er frage sich, ob das nicht ein Durcheinander gebe. Als Besitzerin des Waldes habe die Gemeinde Amel eh das letzte Wort, sagte der Bürgermeister. Und es blieben noch viele Fragen zu klären.
Schule Born bekommt neuen Anbau
An der Schule in Born wird der Wintergarten abgerissen und durch einen neuen Anbau ersetzt. Wie Schulschöffe Patrick Heyen ausführte, ist es dort im Winter zu kalt und im Sommer zu heiß. Die Kondensfeuchtigkeit führte zu Schimmelbildung. Die Kosten für den Abriss und den Anbau werden auf rund 65.000 Euro (ohne Mehrwertsteuer) geschätzt.
Auf dem früheren Fußballplatz in Amel (gegenüber der Gemeindeschule) lässt die Gemeinde eine Multisportanlage bauen. Schöffin Anna Pauels zählte die möglichen Sportarten auf, die dort betrieben werden können, vom Fuß-, Hand- und Basketball über Hockey bis Tennis und Badminton.
Die geschätzten Kosten von rund 68.000 Euro werden zu 60 Prozent von der Deutschsprachigen Gemeinschaft übernommen. Die Multisportanlage in Amel stehe ausdrücklich allen Dörfern der Gemeinde offen, unterstrich Anna Pauels.
Zu Beginn der Sitzung legte der Gemeinderat eine Schweigeminute ein für die vor kurzem verstorbene Martha Heinen-Hoffmann. Sie hatte dem Gemeinderat von 1982 bis 1994 angehört.
Auf seiner coronabedingten Runde durch die Gemeinde tagte der Gemeinderat diesmal im Saal des Take Five in Deidenberg.
Stephan Pesch