Die Mehrheit aus CSP und SP sowie die Ratskollegen von Ecolo und PFF haben eine Resolution ausgearbeitet. Sie fordern die Belfius-Bank auf, ihre Geschäftspolitik zu überdenken und Zweigstellen im ländlichen Raum zu erhalten. Der Auslöser für die Resolution des Kelmiser Gemeinderates war die geplante Schließung der Belfius-Zweigstelle am Kirchplatz.
Mit der Resolution ein Zeichen setzen
Die Resolution richtet sich nicht nur an die Belfius-Bank, sondern auch an den Föderalstaat, die Wallonische Region und die Deutschsprachige Gemeinschaft. Ein Zeichen möchte man setzen, betonte Bürgermeister Luc Frank. Die Gemeinde Kelmis und das ÖSHZ haben einen Großteil ihrer Konten bei Belfius. Daher ist die drohende Schließung laut Bürgermeister besonders ärgerlich.
Als Staatsbank sei Belfius in der Bankenkrise 2008 mit Geld des Steuerzahlers gerettet worden und sie stehe im Dienst der Bürger. Wenn in Kelmis alle Dienste von Belfius, inklusive der Bankautomaten, wegfielen, müssten viele Bürger in einen anderen Ort fahren, um Prepaid-Karten aufzuladen oder Bankgeschäfte mit Bargeld zu verrichten.
Schwierige Suche nach einer anderen Bank
Auf Nachfrage von Ratsmitglied Rainer Hintemann erklärte Luc Frank, dass es schwierig sei, einer anderen Bank die Geschäfte zu übergeben. Es hätten Gespräche mit der Sparkasse Aachen stattgefunden. Der Aufwand, den ein Wechsel verursachen würde, stünde für die infrage kommende Bank jedoch nicht im Verhältnis zum Gewinn. Vermutlich müssten sich mehrere Gemeinden zusammentun und sich zu einem gemeinsamen Wechsel entschließen, damit dieser zustande komme, so der Bürgermeister.
Horeca-Betriebe erhalten Unterstützung
Ratsmitglied Max Munnix sprach die Wiedereröffnung der Terrassen von Cafés und Restaurants an. Der Horeca-Sektor habe coronabedingt sehr gelitten und er frage sich, wie die Gemeinde die Unternehmer unterstütze. Schöffe Marc Langohr verwies auf die neue Internetseite und ein Faltblatt, wo die Horeca-Betriebe mit ihren Öffnungszeiten zu finden seien. Zudem unterstütze die Gemeinde den Sektor mit jeweils 500 Euro beim Ankauf oder der Anmietung von Material. Der Bauhof stelle zudem kostenloses Infrastrukturmaterial zur Verfügung. Darunter fallen Blumenkübel, wenn diese für eine sichere Abtrennung von Terrassen angebracht werden.
Auf dem Weg zur fahrradfreundlichen Gemeinde
Kelmis ist als Pilotgemeinde für eine fahrradfreundliche Wallonie ausgewählt worden. Der zuständige Schöffe Marc Langohr erklärte, dass die Gemeinde in den nächsten Jahren, unter Auflagen, 300.000 Euro Zuschüsse erhalten kann. Zu den Auflagen gehört es, dass Problemfelder im Fahrradbereich analysiert und Lösungsvorschläge gemacht werden. Der Gemeinderat genehmigte das entsprechende Lastenheft und die Zusammensetzung des Fahrradausschusses, der Kelmis auf dem Weg zur fahrradfreundlichen Gemeinde begleiten soll.
Chantal Scheuren