In Coo rollen zurzeit Bagger im geleerten See. Es ist das erste Mal seit Bestehen der Infrastruktur vor 50 Jahren, dass der Wasserspeicher trocken liegt. Aus Sicht des Betreibers Engie trägt das 67-Millionen-Projekt zur Flexibilität des Stromsystems in Belgien bei. Außerdem bilde Coo einen Baustein in der Energiewende des Landes.
In einer ersten Phase wird Erdreich im Unterbecken ausgehoben und versetzt, um die Speicherkapazität zu erhöhen. Gleichzeitig werden Deiche erhöht. Später werden Turbinen mit dem Ziel einer Leistungssteigerung von 79 Megawatt ersetzt, wie Cedric Osterrieth, Hauptgeschäftsführer von "Engie generation Europe", erklärt.
Das Pumpspeicherkraftwerk funktioniert wie ein riesiger Stromspeicher dank des Wassers, das zwischen dem Unterbecken und den beiden Oberbecken bewegt wird. Der Ausbau des Werks ist in den Augen der föderalen Energieministerin Tinne Van der Straeten ein wesentlicher Schritt beim Übergang zu 100 Prozent erneuerbarer Energie. Das bedeute, dass viel Flexibilität nötig sei. Bei Wind wolle man nicht die Windräder stoppen und eine Infrastruktur wie in Coo funktioniere wie eine riesige Batterie.
Die Wartungs- und Erweiterungsarbeiten am Unterbecken werden voraussichtlich Ende August abgeschlossen sein. Dann beginnen die Deicherhöhungen an einem der beiden Oberbecken. Die Leistungssteigerung an den Turbinen soll 2023 in Angriff genommen werden. Zwei Jahre später dürfte das Projekt beendet sein.
Chantal Delhez