Die Pläne der neuen Herbesthaler Schule liegen vor. Das Gebäude soll größer und heller als der aktuelle Standort werden. Im Dezember hatte die Gemeinde Lontzen ein Baugrundstück für den Neubau erworben.
Roger Franssen und seine Oppositionskollegen haben ein alternatives Konzept ausgearbeitet. Sie schlagen vor, die bestehende Schule umzubauen und zu erweitern. "Unser Unionskonzept ist relativ klar: Ein neues Gebäude von 1.100 bis 1.200 Quadratmetern für die Primarschule", erklärt Franssen.
"Und dann eine Erweiterung des Kindergartens, den wir so behalten möchten. Den haben wir vor zehn Jahren gebaut. Einen Erhalt dieses Kindergartens und eine Erweiterung des Kindergartens um circa 700 Quadratmeter."
Finanzielle Vorteile
Roger Franssen befürchtet, dass das jetzige Schulgebäude im Falle eines Neubaus nicht mehr benutzt wird. Von seinem Konzept verspricht er sich zudem finanzielle Vorteile. "Wir hätten dann nicht Kosten von zehn Millionen Euro, sondern von circa sechs Millionen Euro. Wobei wir die jetzigen Gebäude weiterhin benutzen könnten."
"Da die gesamte Gebäudestruktur in Ordnung ist, wo neue Fenster vor drei, vier Jahren eingebaut worden sind, macht es Sinn, die bestehenden gesunden Gebäude für einen Teil der Funktionen zu übernehmen." Nach dem Abzug der Zuschüsse bliebe laut Roger Franssen eine Ersparnis von 800.000 Euro für die Gemeindekasse.
Dieses Geld könnte man an anderer Stelle einsetzen. "Es geht doch nicht, dass man in Herbesthal eine Schule baut für zehn Millionen plus, ohne die anderen Bedürfnisse in den anderen Ortschaften oder auch in Herbesthal zu berücksichtigen."
Andere Zweckbestimmungen
Auf die Bedürfnisse in der Gemeinde Lontzen angesprochen, verweist Bürgermeister Patrick Thevissen auf die steigenden Schülerzahlen und dass auch andere Dienste Platz bräuchten. Mit dem Neubau und den dadurch frei werdenden Flächen komme man diesen Bedürfnissen entgegen. "Der Neubau schafft neue Flächen für die Schulen, aber es werden auch Flächen frei für andere Bedarfe."
"Die weiße Schule, also der aktuelle Schulbau, ist nicht marode. Wenn man weiß, dass Platzbedarf in der Verwaltung, beim ÖSHZ ist, dass die Polizei schlecht untergebracht ist, dann weiß man auch, dass wir in der weißen Schule andere Zweckbestimmungen finden werden", so Thevissen.
Während der Bauphase können die Kinder in ihren gewohnten Klassen bleiben. Im Falle eines Umbaus müssten sie anderswo untergebracht werden und auch das koste Geld, sagt Patrick Thevissen. "Ein Vorteil im Neubau liegt ebenfalls darin, dass keine Kosten für die vorläufige Unterbringung der Kinder während der Bauzeit entstehen. Man weiß, dass die Unterbringung in Containern extrem kostspielig ist und dass das Komfortempfinden von Lehrern und Schülern in einer Containerlandschaft nicht optimal ist."
Der Schulneubau schaffe neue Perspektiven für Schüler, Lehrer und das, was noch komme. Denn der Neubau soll so gestaltet werden, dass er in einigen Jahren oder Jahrzehnten erweitert werden kann.
Chantal Scheuren