Die erste Wahl einer Maikönigin Mitte der siebziger Jahre, das Entenrennen auf der Weser zu Beginn des neuen Jahrtausends - und nicht zu vergessen der erste Weihnachtsmarkt überhaupt weit und breit: Der Eupener Robert Schaaf schlüpfte gerne in die Rolle eines Pioniers, wie er zu seinem 75-Jährigen in einem BRF-Interview erklärte: "Hörn Se mal: Ich war 1972 alleine hier in der ganzen Gegend. Aachen ist erst 1973 gekommen. Und jetzt haben Sie in jedem Dorf einen Weihnachtsmarkt."
Ob als Sankt Martin oder als Straßenkarnevalist - immer war dem Sohn eines Eupener Seifenfabrikanten an seiner Heimatstadt gelegen, die er auch gegen touristische Hoheitsansprüche aus dem Umfeld zu verteidigen wusste: "Wir stehen ja nicht mit leeren Händen da. Sehn Se mal: Da oben, St. Vith mit seinem Büchelturm: Für den Büchelturm allein fahre ich doch nicht nach St. Vith. Burg-Reuland hat gerade mal eine Burg. Malmedy hat die Kathedrale ... Aber sehen Sie sich doch mal die schmucken Straßen hier an. Die Ausländer, die hierher kommen, die Auswärtigen, die sagen: 'Mon Dieu, ist das hier in Eupen schön proper'."
Ein sauberes Antlitz alleine reichte aber auch dem Präsidenten des Verkehrsvereins nicht. Außerdem war er nie um eine Idee verlegen: eine der verwegensten war wohl die einer Rutschbahn von der Eupener Ober- in die Unterstadt. Zu seinen Lebzeiten ist leider nie etwas daraus geworden. Jetzt aber, zu seinem 100. Geburtstag nimmt die Idee Gestalt an.
Die Stadt Eupen will zum einen dem Ideengeber Robert Schaaf ein Denkmal setzen. Zum anderen soll es ein Ausrufezeichen sein in Sachen sanfte Mobilität, wie Bürgermeisterin Claudia Niessen dem BRF schon im Januar verriet: "Dahinter steht ein ganzes Konzept, eine ganz langfristige Vision mit vielen Puzzlesteinen, die aneinander gefügt werden".
Dabei spielt, wie weiland schon bei Robert Schaaf, auch der Tourismus eine Rolle. "Wir sind eine attraktive Stadt, da ist noch viel Potenzial", so Niessen. "Und ich glaube, dass viele Leute das auch letzten Sommer erkannt haben. Wir wollen das in dieses Jahr rüber transportieren und an dem, was wir erlebt haben, weiterarbeiten."
Angelegt werden soll die Robert-Schaaf-Riesenrutschbahn, so der intern schon vergebene Name für die neue Attraktion, am Schorberg: zwischen dem Parlament im früheren Sanatorium und dem Temsepark - also dort wo Robert Schaaf vor genau 25 Jahren (wie auch am Marktplatz) erstmals einen Osterbrunnen anlegen ließ.
Kostenpunkt für die Rutsche: darüber schweigt die Stadt. Ihr schwebt ein Sponsorenmodell vor, an dem sich auch die Eupener Bürger beteiligen können. Mit einer Fertigstellung wird noch in der zweiten Jahreshälfte gerechnet.
Erste Pläne werden am Donnerstagvormittag auf dem Parkplatz des Parlaments am Eupener Kehrweg ausgehängt. Wegen der Corona-Richtlinien wird ausdrücklich darauf hingewiesen, die nötigen Abstands- und Hygieneregeln zu beachten.
Stephan Pesch
doch wohl eher ein Aprilscherz 😉
Eilmeldung: In einer für heute anberaumten Dringlichkeitssitzung will das PDG mit einer Änderung seiner Geschäftsordnung beschließen, dass der Plenarsaal über einen Direktanschluss an die Rutschbahn verfügen soll. Damit könnten Abgeordnete, die den ordnungsgemäßen Sitzungsablauf stören, von der weiteren Tagungsteilnahme ausgeschlossen und unverzüglich auf die Rutschbahn befördert werden. Der Weg zurück auf den Kehrweg müsste zwingend zu Fuß zurückgelegt werden.
Leider nur ein Aprilscherz, so ne Sommerrodelbahn wie in Plopsa-Coo,
wäre doch ganz nett oder? 😀
Denk ich auch April April, jetzt fehlt dazu ja noch vllt eine "Mini Seilbahn" damit man entspannt am Ausgangspunkt in der Oberstadt ankommt....🤣🤣🤣🤣
Das Thema Seilbahn von der Unterstadt rauf zum PDG war vor ein paar Jahren schonmal debattiert wurden ebenso wie der Citytunnel von der Unterstadtkirche zur Gospertstraße und unweit vom Alten Eiskeller der noch heute als Stollen erhalten ist.
Nicht zu vergessen die alten Bunker am Kabelwerk die unter dem Olengraben und Limburger Weg als Fußgängertunnel mal verlängert das Zentrum verbinden sollten.