Seit den Sondierungsgrabungen im vergangenen Frühsommer steht fest: In St. Vith sind Überreste der mittelalterlichen Befestigung ans Tageslicht gekommen. Bei einem Symposium beleuchten Wissenschaftler am Donnerstag in einer Woche die "Geschichte der Burg St. Vith".
Der Historiker Andreas Fickers ist einer der Organisatoren des Symposiums. Er kann die besondere Bedeutung der Funde bestätigen. "Auch wenn ich kein Mediävist bin, also Spezialist der mittelalterlichen Geschichte, ist es dennoch klar, dass die Ausgrabungen zeigen, dass wir es hier mit wichtigen Befestigungsanlagen aus dem 14. Jahrhundert zu tun haben, die so in der Geschichtswissenschaft noch nicht dokumentiert waren", sagt Fickers.
"Die wenigen Schriften, die wir aus dieser Zeit haben, erwähnen St. Vith vielleicht als Marktplatz oder Pilgerort, aber über die Stadtentwicklung, die bauliche Entwicklung und Befestigung der Stadt ist so gut wie nichts bekannt."
Das Symposium habe sich zum Ziel gesetzt, die Ausgrabungen in den Kontext der damaligen Zeit einzubetten, so Fickers weiter. "Deswegen sind eine Reihe von Spezialisten zur mittelalterlichen Geschichte des 14. und 15. Jahrhunderts dabei, die die Geschichte St. Viths einbetten werden in die Entwicklung der Karolinger Zeit, aber auch die Herrschaft St. Vith unter der Limburger und Luxemburger Zeit ins Visier nehmen werden."
Neben der historischen Einordung geht es bei dem Symposium aber auch um ein mögliches Nutzungskonzept der Ausgrabungsstätte. Nach den wissenschaftlichen Vorträgen am Vormittag ist deshalb im Nachmittag auch eine Diskussionsrunde geplant. "Bei diesem runden Tisch soll darüber nachgedacht werden, wie diese spektakulären Funde jetzt genutzt werden können, um sie einem breiteren Publikum zugänglich zu machen", erklärt Fickers. "Wie können sie erhalten werden? Und wie kann die Stadt St. Vith daraus einen Nutzen ziehen, indem sie pädagogische oder touristische Angebote macht, um diese Funde zu erkunden?"
An dem Symposium zur "Geschichte der Burg St. Vith" kann jeder online teilnehmen. Weitere Informationen gibt es unter bi-burg.be.
sp/mg