Sie ist aktive Sängerin, engagiert sich in verschiedenen Vereinen und möchte sich jetzt für deren Belange einsetzen. Brigitte Cloot aus Eupen hat eine langjährige Erfahrung, was das Ehrenamt in Ostbelgien angeht. "Ich bin ehrenamtlich die Präsidentin von unserem Chor und ehrenamtlich beim Verwaltungsrat von Födekam", erzählt sie. "Und ich betreue auch den Chor Be Vocal."
Mit Födekam hat Brigitte Cloot schon mal einen großen Dachverband an ihrer Seite. Sie möchte sich vor allem für die Musik- und Gesangsvereine stark machen.
Anreize schaffen
Doch natürlich gibt es viele andere Bereiche, in denen Ehrenamtliche aktiv sind. Egal ob Kultur, Sport oder Soziales - das Ehrenamt spielt in Ostbelgien eine wichtige Rolle und soll durch den Hohen Rat der Freiwilligen auf nationaler Ebene Gehör finden. "Für mich ist das die Interessenvertretung der Ehrenamtlichen. Hier kann man für ihre Belange eintreten und für ihre Rechte kämpfen. Ohne Ehrenamt geht es heutzutage gar nicht mehr in unserer Gesellschaft", findet Brigitte Cloot. "Viele Vereine, Verbände, Institutionen, VoG brauchen Ehrenamtliche und ich glaube, der Bedarf ist sehr groß."
Gerade weil der Bedarf groß ist, müsse man Anreize schaffen, um das Ehrenamt auch ansprechend zu gestalten. Wo es Bedarf gibt und welche Veränderungen möglich sind, möchte Brigitte Cloot auch im Austausch mit anderen Ehrenamtlichen lernen. Wegen der aktuellen Lage findet der demnächst erst einmal online statt. "Ein Seminar in der DG dauert bis Juni: Viele Vereine kommen so zusammen. Dort wird die Zukunft des Ehrenamtes festgelegt."
"Zu viel Ehrenamt ist stressig"
Aus eigener Erfahrung weiß Brigitte Cloot, dass sich auch einiges ändern muss, um das Vereinsleben in Ostbelgien aufrecht zu erhalten. "Es muss sich auf jeden Fall etwas tun. Ehrenamt ist wichtig für unsere Gesellschaft, aber die Leute sind nicht mehr so motiviert. Man muss Änderungen schaffen, damit Leute wieder motivierter sind, und kleine Aufgaben geben, damit es einen nicht erdrückt. Zu viel Ehrenamt ist stressig."
Dennoch überwiegen noch immer die positiven Effekte. Etwas Gutes zu tun, gibt eben auch ein gutes Gefühl - egal, wie alt man ist. "Für ältere Leute kann es das Gefühl sein: Ich werde noch gebraucht. Sie können Erfahrungen weitergeben, haben eine Aufgabe und können Positives erwarten. Und wenn man die Talente der Jugend entdeckt, kann es für sie fördernd sein. Man ist stolz: Ich habe etwas geleistet. Wenn man Erfolge sieht, kann man etwas erreichen", glaubt Brigitte Cloot.
Etwas Positives erreichen - darum geht es Brigitte Cloot auch im Hohen Rat der Freiwilligen. Sie wird dabei unterstützt von Thomas Pötgen vom ostbelgischen Sportverband LOS. Jacques (Jacky) Cloth und Susanne Verplancken waren seit 2015 im Hohen Rat der Freiwilligen vertreten und werden nun von den zwei neuen Vertretern ersetzt.
Raffaela Schaus