Ein Tinnitus oder Ohrgeräusch ist für Betroffene sehr quälend. Wenn auch noch nicht ganz klar ist, was die Symptome auslöst, eins steht fest: "Es ist auf keinen Fall eine Einbildung", sagt die Tinnitus-Therapeutin Maria Holl und: "Es ist auf jeden Fall ein Stresssymptom und die Geräusche können nur die Betroffenen hören."
Dabei unterscheidet sich ein Tinnitus von normalen Lärmbelastungen. Das Piepsen im Ohr nach dem Konzertbesuch etwa geht nach wenigen Tagen wieder weg - der Tinnitus aber ist dauerhaft.
Viele Patienten haben zunächst nur hin und wieder Ohrgeräusche. Hier sollte man sofort handeln, sonst besteht die Gefahr, dass daraus ein dauerhaftes Ohrgeräusch entsteht. "Was hilft, sind Entspannungstechniken, damit es nicht zu einem Tinnitus wird, der dann ja täglich da ist", rät Maria Holl.
Maria Holl hat eine eigene Tinnitus-Atemtherapie entwickelt, "die stark stressregulierend wirkt", erklärt die Therapeutin, die eine Praxis in Aachen betreibt. Die Atemtherapie besteht aus drei Bausteinen: "Das eine ist eine leichte entspannende Gymnastik, das zweite ist eine Selbstmassage, die den Betroffenen hilft, jeden Tag persönlich ihr Anspannungslevel zu regulieren. Der dritte Baustein sind sehr alte Atemübungen aus der chinesischen Medizin, die den Menschen wieder in Ballance bringen."
Wunder darf man allerdings nicht erwarten. "Die meisten haben eine Erleichterung nach drei bis vier Monaten üben", sagte Maria Holl aus ihrer Erfahrung. Allerdings lassen Begleitsymptome wie Stress oder Schlafstörungen schon nach wenigen Wochen nach.
Wie so oft, kommt es auch bei der Tinnitus-Atemtherapie auf das regelmäßige Üben an. "Das ist das A und O. Die Übungen müssen am besten täglich durchgeführt werden."
Die Tinnitus-Atemterapie-Onlineschulung startet am 16. März. Alle Informationen findet man bei der Freien Krankenkasse sowie auf der Internetseite von Maria Holl.
sn/sh