Im Untersuchungsausschuss zur Nürburgring-Affäre hat ein Gutachter dem renommierten Formel-1-Architekten Hermann Tilke schwere Vorwürfe gemacht.
Seine Firma sei durch «Fehlverhalten» und «Fehleinschätzungen» mitverantwortlich für die Kostenexplosion beim Bau des Freizeitparks an der Eifel-Rennstrecke.
Auch der zwar sehr enge, aber realistische Terminplan sei nicht eingehalten worden. «Nur mit sehr vielen Improvisorien und enormen Mehrkosten» sei der Freizeitpark fristgerecht zum Formel-1-Rennen im Sommer 2009 eröffnet worden.
Der Aachener Architekt Tilke dagegen hatte die Kostensteigerung mit einem viel zu ehrgeizigen Zeitplan, nachträglichen Sonderwünschen, fehlenden Zeitpuffern für Frosttage und vorübergehenden Stilllegungen der Baustelle bei Großveranstaltungen erklärt.
Tilke hat unter anderem die Rennstrecken in Malaysia, Bahrain, Shanghai, Istanbul, Abu Dhabi und Yeongam in Südkorea entworfen. Nach offiziellen Angaben schlägt der Bau des Freizeitparks mit 330 Millionen Euro zu Buche. Eine private Finanzierung war 2009 spektakulär gescheitert.
dpa / fs - Bild: Nürburgring