Die alte Webseite der Gemeinde Raeren ist seit Anfang der Woche Geschichte - sehr zur Freude von Ulrich Deller, der als erster Schöffe auch für die Verwaltung zuständig ist: "Die alte Webseite war wie ein alter Bauernhof, an den man immer wieder einen Stall dran gebaut hat. Das hat letztlich dazu geführt, dass die Webseite insgesamt so unüberschaubar war, dass der Informationsgehalt nicht wirklich zum Tragen kam. Das hat intern bei uns in der Gemeindeverwaltung dazu geführt, dass die Möglichkeit, diese Webseite auch aktuell zu halten, nicht wirklich genutzt worden ist. Im Gegenteil: Wir hatten zum Teil Informationen da drin, die zwei Legislaturperioden alt sind. Abgesehen davon, dass das peinlich ist, ist das ja auch nicht hilfreich für die Bürger."
Mit der neuen Webseite soll sich das ändern. Das Design ist klar und modern, die Aufmachung übersichtlich - mit wechselnden Fotos, die zeigen sollen, was Raeren für eine schöne Gemeinde ist, so Deller. Vor allem aber verfügt die neue Webseite über ein sogenanntes E-Guichet: "Wenn man ein Führungszeugnis möchte, eine Bescheinigung über die Geburt, einen Melderegisterauszug oder sonst irgendwas, dann braucht man nicht unbedingt zur Gemeinde zu kommen, man kann die Formulare über den sogenannten E-Guichet, den elektronischen Schalter, beantragen. Dieser E-Guichet ist noch nicht wirklich perfekt, wir beginnen damit jetzt. Aber darüber können die Bürger direkt Zugriff erhalten, um individuelle Formulare und Bescheinigungen ausstellen zu lassen."
Das entlastet nicht nur die Gemeindeverwaltung, sondern auch das Portemonnaie der Bürger. Denn bei einigen Dokumenten verzichtet die Gemeinde jetzt auf die Ausstellungsgebühr, wie Ulrich Deller erklärt: "Wir werden eine ganze Reihe von zum Teil kleinen Bezahlungen gar nicht mehr erfassen müssen. Das ist ein Service, den die Gemeinde den Bürgern jetzt anbietet. Damit sind die Gebühren, die dafür erhoben werden, gar nicht mehr nötig. Die Bürger sparen die Gebühren und wir sparen die Fakturierung, die ganzen Buchungen und so weiter."
Noch steckt das System in den Kinderschuhen. Einige Dokumente können zwar online beantragt werden, müssen dann aber im Rathaus abgeholt oder per Post verschickt werden: "Es wird auch einige Formulare geben, wo man selber noch eine Unterschrift drunter setzen muss. Das muss man zum jetzigen Zeitpunkt noch direkt vor Ort machen, wir werden in der Weiterentwicklung sehen, dass das über den elektronischen Personalausweis möglicherweise genau so wie in anderen Digitalisierungszusammenhängen direkt über den Rechner geht."
Direkt über den Rechner wird künftig auch der "Raerener Schaukasten" abrufbar sein. Denn auch das Infoblatt der Gemeinde soll jetzt ins digitale Zeitalter geführt werden: "Der "Raerener Schaukasten" hat ja schon fast Kultstatus, weil er über die Jahre hinweg ein absolut traditionelles und konservatives Outfit bewahrt hat. Wir werden ihn aber trotzdem erneuern und anpassen an die Grafik der neuen Webseite."
Und dann wird der "Schaukasten" eben nicht mehr nur als Druckversion erscheinen, sondern auch als elektronischer Newsletter, den die Bürger ganz einfach online abonnieren können.
Melanie Ganser
Ich würde mich schämen, so eine Seite auch noch zu bewerben! Gut, über Geschmack lässt sich nicht streiten... Aber die Auffindbarkeit von Inhalten und diese verwirrend Führung ist einer Gemeinde nicht würdig. Und bei meiner EGemeinde lande ich auf einer völlig anderen Seite??? Sowas, geehrter Herr Deller, nennt man keinen Anfang. Hoffen wir, das wenigstens eine Menge Gebühren wegfallen.