"Als kleiner Junge habe ich mich immer für die skandinavischen Länder interessiert. Ich habe damals als Student einige Urlaube hier in Skandinavien verbracht. Ich habe damals die Gelegenheit genutzt, nach Skandinavien auszuwandern und dort ziemlich schnell eine Stelle als Krankengymnastiker gefunden. Insgesamt habe ich 15 Jahre als Krankengymnastiker gearbeitet. Ich habe aber noch andere Sachen gemacht. Die Stellenangebote in Norwegen sind vielfältig."
Das gilt laut Evers vor allem für Ostbelgier, die allgemein gerne mehrere Sprachen lernen oder eine solide Ausbildung abgeschlossen haben. Paul Evers hat sogar im Öffentlichen Dienst gearbeitet: "In Finnmark, in der nördlichsten Provinz Norwegens, war ich eine Zeit lang Gemeindedirektor. Dort war ich verantwortlich für eine Fischereigemeinde mit 1.200 Einwohnern." Evers lacht genüsslich, als er das erzählt.
Bergen zählt rund 284.000 Einwohner. Dort, in seiner neuen Heimat, ist er seit fünf Jahren Chocolatier: "Ich habe als Student in einer Schokoladenmanufaktur in Lüttich gearbeitet. Da habe ich mir schon gesagt, dass ich irgendwann meine eigene Schokolade mache."
Auch wenn bis dahin noch einige Jahre vergehen mussten. Letztendlich hat sich Paul Evers seinen Traum erfüllt. Die Rohware bezieht er aus Belgien. Die verarbeitet er in Bergen mit norwegischen Produkten wie Seetang oder Algen: "Dann entsteht neue Schokolade Made in Norway. Eigene Schokolade, die dann ein Belgier macht, das gefällt den Norwegern sehr gut."
Rund 250 Kunden beliefert Evers. Mittlerweile gibt es schon Interesse aus anderen Städten. Noch will sich Evers aber nicht verzetteln: "Meine Kunden sind Restaurants und Cafés, die praktisch immer zu einer Tasse Kaffee ein Plätzchen oder ein Stück Schokolade dazulegen. Und wenn dann dahinter drauf steht "Made in Bergen" by Chocolatier Evers aus Belgien hat das immer viel Erfolg."
Manuel Zimmermann