Mit etwa 12.000 Fahrzeugen pro Tag ist die N62 die meist befahrene Straße der Eifel. Sie ist für viele der Arbeitsweg nach Luxemburg. Das hohe Verkehrsaufkommen hat aber seine Folgen: In den letzten vier Jahren hat es mehr als 100 Unfälle auf der Straße gegeben.
Und dieses Jahr scheint nicht besser zu werden. "In diesem Jahr hatten wir schon vier Unfälle, teilweise mit Verletzten. So wollen wir das nicht mehr hinnehmen", sagt Marion Dhur, Bürgermeisterin von Burg-Reuland. Ihr sind aber mehr oder weniger die Hände gebunden, denn die N62 ist eine Regionalstraße. Zuständig ist also die Wallonische Region.
In der Vergangenheit hat es aber schon mehrere Lösungsvorschläge gegeben. Der letzte: "Es war ein Viadukt über Espeler vorgesehen. Damit waren wir relativ weit. Ob es die beste Trasse war, darüber lässt sich streiten. Mir ist aber egal, welche Lösung wir finden. Ich hätte nur gerne, dass unsere Bürger ein gesundes und ruhiges Leben haben."
Denn mal eben die Straße überqueren kann lebensgefährlich werden. Trotzdem sieht die wallonische Regierung jetzt nicht mehr vor, diese geplante Entlastungsstraße zu bauen - zumindest nicht in den nächsten Jahren. Andere Projekte haben für den wallonischen Minister Philippe Henry höhere Priorität.
Anders sieht das Marion Dhur: Für sie geht die Sicherheit der Bürger vor. Deswegen will sie nicht aufgeben. "Wir können eigentlich nur reklamieren. Zu sagen haben wir in solchen Projekten nämlich nichts. Wir haben aber am kommenden Donnerstag eine Videokonferenz mit einer Parlamentarierin vom Wallonischen Parlament und mit einer Parlamentarierin des PDG. Auch wenn die DG nicht zuständig ist, erhoffen wir uns Unterstützung."
Vielleicht könnte also doch noch etwas in die Wege geleitet werden. Bis dahin wird Marion Dhur Mittel und Wege finden, den Verkehr sicherer zu gestalten - zumindest auf den Gemeindestraßen, die von den Pendlern auch oft als Alternative zur N62 genutzt werden. "Wir haben sehr viele Durchfahrts-Ortschaften. Wir haben schon etliche Verkehrsberuhigungen vorgesehen, die wir im nächsten Gemeinderat und mit dem Ministerium besprechen."
Marion Dhur würde sich jedenfalls freuen, wenn ihre Gemeinde nicht nur ein sicheres Durchfahrtsgebiet wäre, sondern auch ein ruhigeres Wohngebiet.
Raffaela Schaus
A never ending Story...
In der Wallonischen Region gibt man lieber Geld aus für "schöne Pöstchen" als für sichere Straßen.