Seit gut einem Jahr klopfen die Pflasterer im historischen Limbourg die berühmten Weserkiesel wieder an Ort und Stelle. Das Projekt auf der Place Saint-George kommt dabei gut voran. "Nach dem Winter geht es in die fünfte Bauphase und wenn es weiterhin so läuft, denke ich, dass die Arbeiten sogar vor der Frist Ende 2021 abgeschlossen werden können. Aber man kann natürlich nie wissen, was man so findet, wenn man einen historischen Ort umgräbt", erklärt die Bürgermeisterin von Limbourg, Valérie Dejardin.
"Eine kleine Herausforderung ist aktuell noch das Grundstück, das zur Kirchenfabrik gehört. Während der Arbeiten wurde uns klar, dass wir das Grundstück kaufen müssen, damit keine öffentlichen Gelder für den Bau auf privatem Grund ausgegeben werden. Das ist etwas, das wir nicht vorhergesehen hatten und was die Arbeit ein wenig erschwert, aber wir werden auch das schaffen."
Das Ergebnis übertreffe die Erwartungen, so die Bürgermeisterin: "Die Limbourger sind glücklich und die Besucher auch. Die Resonanz ist positiv. Ich bin genauso mit den Arbeiten zufrieden wie mein Kollegium."
Das Sanierungsprojekt wurde vom ehemaligen Schöffen Jaques Lamotte initiiert. Für die Finanzierung hatte er die Idee, die Bürger am Projekt zu beteiligen, und gründete die VoG 'Limbourg ma place'. "In Italien habe ich gesehen, dass der alte Platz in Siena mit Spendengeldern aus aller Welt renoviert worden ist. Natürlich ist Siena nicht Limbourg, aber ich dachte, warum sollen wir das nicht auch probieren. So kam die Idee mit dem Sponsoring. Und es waren die Bürger, die uns Spenden von anderen Organisationen und sogar aus anderen europäischen Ländern beschafft haben."
Als Dankeschön für die Spenden hat sich Jacques Lamotte etwas besonderes ausgedacht: Personalisierte Pflastersteine. 550 gibt es von ihnen. Nun werden sie verlegt. Wo genau? Das bestimmten die Leute selbst: "Es gab Leute, die wollten, dass ihr Stein neben einer Dachschräge an der Hausnummer 45 angebracht wird, weil sie sich als Paar dort immer trafen. Wir haben versucht, die Wünsche zu hundert Prozent zu respektieren. Das ist nicht immer einfach."
"Aber ich denke, dass 99 Prozent der Leute zufrieden sind. Ich kann eben nicht alle neben die Kirche setzen oder neben das Arvô oder den Brunnen. Aber wenn man zehn Meter vom Brunnen entfernt ist, ist man immer noch neben dem Brunnen."
Ein personalisierter Stein pro Quadratmeter. Darauf können sich Limbourger und Touristen freuen, wenn der Platz einmal fertig ist. Für die Limbourger ist der Platz eine Herzenssache und ein Stück Geschichte.
vedia/sade
Ich habe nur mit Limbourgern gesprochen, die sehr unglücklich mit der "Renovierung" sind. Insbesondere die Flächenversiegelung durch Zementfugen zwischen den Pflastersteinen wird massiv kritisiert. "Früher fanden die Vögel zwischen den Steinen immer etwas zu essen, Insekten, Würmer, Samen, Grünzeug. Das ist jetzt nicht mehr möglich. Damit wurde ihnen eine wichtige Nahrungsquelle genommen. "