Reha, Geriatrie, medizinische Tagesklinik und Dialyse - Diese vier Stationen sollen in dem vierstöckigen Gebäude Z einen neuen Platz finden. Und das ganz im Sinne des Wortes, wie Dr. Grit Böckler, Nephrologin im St. Nikolaus-Hospital, bemerkt: "Im Vergleich zur alten Dialyse haben wir hier in den neuen Räumlichkeiten ein verbessertes Platzangebot. Die Patienten waren in der alten Dialyse in einem Sechsbett-Zimmer und in einem Vierbett-Zimmer untergebracht. Hier haben wir ein Zweibett-Zimmer und zwei Vierbett-Zimmer."
Auch wenn sich die Anzahl Betten hier nicht verändert hat, die neue Raumordnung ist auf moderne Arbeitsabläufe bestens angepasst. Das wiederum kommt sowohl dem Personal als auch den Patienten zugute: "Es ist so, dass wir die Privatsphäre des Patienten besser garantieren können. Man kann mit seinen Materialien, mit dem Pflegewagen oder auch mit dem Computer, der portabel ist, besser an den Patienten ranfahren, besser betreuen. Man kann auch in Notfällen besser reagieren, weil man den Patienten besser abschirmen kann", so Dr. Grit Böckler.
Die neuen Räumlichkeiten machten viele Abläufe einfacher, so das allgemeine Echo zu den neuen Stationen. Daneben sei jede Etage des neuen Gebäudeteils auf die Spezifitäten der jeweiligen Station angepasst. Auf der Reha-Station gibt es nun beispielsweise einen großzügig gestalteten Aufenthalts- sowie Gymnastikraum. Neben den Räumlichkeiten wurde aber auch das dazugehörige Material aufgewertet: "Die Dialyse verfügt mittlerweile auch über ein komplettes elektronisches Dossier. Das heißt die Anzahl Computerarbeitsplätze ist erhöht worden. Wir haben außerdem hier in den neuen Räumlichkeiten eine ganz neue Osmose, eine Wasseraufbereitung, von der wir erhoffen, dass die Defektanfälligkeit der Osmose in den alten Räumlichkeiten dadurch hinfällig wird und wir hier auf dem technisch neuestem Niveau pannenfrei arbeiten können", sagt Dr. Grit Böckler.
Im gleichen Gebäude ist ebenfalls die Geriatrie angesiedelt. "Wohnlicher, heller und größer" soll sie sein, der typische Krankenhauscharakter sollte abgelegt werden. Vierbettzimmer sind Geschichte, auch hier wurde die Infrastruktur aufgewertet. Laut Virginie Kuppens, Dienstleiterin der Geriatrie, sollen die Änderungen dabei auch zukünftigen Entwicklungen gerecht werden: "Wir haben versucht, demenzkranke Patienten in den Alltag von unserer Arbeit zu integrieren. Die Geriatrie ist nicht nur spezifisch für demente Patienten, aber die Bevölkerung wird immer älter und dadurch müssen wir diese Patienten in unseren Alltag integrieren."
Dementsprechend wurden auch die Organisation sowie die Arbeitsabläufe angepasst: "Wir haben eine komplett neue Station mit 32 Betten. Das heißt wir suchen diplomierte Krankenpfleger, Personal, um diese Patienten richtig gut zu betreuen. Wir haben das Ziel, die Station in mehrere Zonen aufzuteilen. Jede Krankenpflegerin wird ihre eigene Zone zur Arbeit haben. Der Patient kann sich so besser an der Pflegerin orientieren und vertrauen. Und die Pflegerin kennt auch viel besser ihre Patienten" so Virginie Kuppens.
Neben dem fest zugeteilten Personal gibt es weitere Ansätze, die vor allem dementen Patienten das Leben erleichtern sollen. Piktogramme helfen bei der Orientierung, gewisse Türen sind in den Wänden versteckt. Der Flur ist weitläufig und kann zum Spazierengehen genutzt werden. Die Pflegebedingungen sollen so verbessert werden, sagt Virginie Kuppens: "Wenn wir neues Material haben, dann können wir uns viel besser im Zimmer orientieren. Der Patient ist auch viel besser installiert. Und dadurch gewinnen wir Zeit. Wir haben Material mit Rädern, das ist ganz gut für die Mobilisation. Es gibt neue Sessel. Mit dem Bett können wir einfacher in Untersuchungsräume gehen. Da gewinnen wir Kraft auch dadurch."
Sobald wie möglich soll umgezogen werden. Die Verantwortlichen hoffen, dass bis Januar die letzten Schritte getan sein werden. Auch wenn sich der Mehrwert für Personal und Patienten noch in der Praxis bewähren muss, die Vorfreude ist im Eupener St. Nikolaus Hospital groß.
Andreas Lejeune