Es ist nicht das erste Mal, dass der Förderverein Forst und Holz aus St. Vith alte Bauernregeln rund ums Holz testet. Im März 2018 ging es bereits um das sogenannte "Mondholz" und die Frage, ob Holz, das am 1. März nach Sonnenuntergang gefällt wird, schwer entflammbar ist. Das konnte so nicht bestätigt werden.
Diesmal stellt der Förderverein Forst und Holz aus St. Vith das Adventsholz auf den Prüfstand. "Im Winter ist der Baum in der Saftruhe, d.h. er ist eigentlich klinisch tot. Im Holz befinden sich dann ganz wenig Spurenelemente, dadurch wird das Holz weniger anfällig für Pilze und Insekten", erklärt René Dupuis, der Präsident des Fördervereins.
"Hinzu kommt, dass die Alten früher auch noch geguckt haben, wie der Mond steht. Man sagte, dass die zweite Hälfte des abnehmenden Mondes die ideale Zeit zum Holzfällen ist und sagte dem Holz dann verschiedene Eigenschaften nach: Es schwindet weniger, ist weniger anfällig und dauerhafter", so Dupuis weiter.
Die Advent-Holzfällaktion findet diese Woche vom 8. bis 11. Dezember im Privatwald von René Dupuis statt. "Wenn es dann in ein paar Wochen richtig gefroren ist, wird das Holz mit Pferd gerückt, denn ich habe in meinem Privatwald eine Quelle und möchte keine dicken Maschinen darin haben", betont Depuis. "Der Staat erlaubt, dass 15 Prozent der Waldfläche mit den schweren Maschinen verdichtet wird, wo dann rund 100 Jahre lang nichts mehr wächst. Das Pferd hingegen macht keine Verdichtung und Ende Mai sieht man von meinen Holzarbeiten im Wald nichts mehr."
"Aber heute muss es schnell gehen und 'Time is money'", bedauert Depuis. Der Förderverein will mit seiner Aktion deshalb auch auf die nachhaltige Verwendung von regionalen Hölzern aufmerksam machen.
"Der Wald hat im Moment richtig dicke Probleme. Ich will auch nicht sagen, dass das Pferd den Wald retten wird, ich appelliere vielmehr an die Politiker. Es ist zum Beispiel irrsinnig, Bäume zu fällen, um daraus Strom zu machen", kritisiert der Präsident des Fördervereins.
"Der Baum als solches wächst etwa 100 Jahre, dient dem Menschen zur Luftreinigung usw. Danach dürfte das Holz dem Menschen nochmal rund 100 Jahre dienen in Form von Dach, Stuhl, Bank, Bett oder Tisch und dann ist es immer noch kein Sondermüll, sondern kann verbrannt werden oder wieder zurück in den Wald gefahren werden, wo es wieder als Humus dient für die nächsten Bäume."
sn/mg
Kennt Ihr die Bücher von Johanna Paungger und Thomas Poppe; "Vom richtigen Zeitpunkt" dort sind nach dem Mondkalender die idealen Tage für den Holzschlag als sogenannte Schwendtage bezeichnet und die kommen jetzt zum Jahresende und zum Jahresanfang. Zum Beispiel der 22. Dezember und 23 Dezember und vom 27. Dezember bis zum 31. Dezember. Im neuen Jahr 2021 sind es noch die Tage vom 1. Januar bis einschließlich 6. Januar. Und dann kommt sehr, sehr lange nichts mehr. Müsstet ihr zur Probe mal einen Doppelblindversuch starten und im gleichen Schlag an anderen Tagen fällen. Viel Erfolg. Ich habe das jahrelang für mein Brennholz berücksichtigt. Ist aber scheinbar für Bau- und Möbelholz noch viel bedeutsamer.
Diese ganzen "Bauernregeln" sind Glaubenssache. Im Garten und im Landbau kann ich davon nichts bestätigen. Weder die Aussaattage - ob nach Mondkalender, Sternzeichen oder nach Thun - noch die anderen Überlieferten Regeln nach Heiligen usw.
Abweichungen kömmen gerne durch menschliche Handlung - da wird mehr oder weniger gegossen, gepflegt, je nachdem.
Wichtig ist jedoch die Witterung, die Bodentemperatur und Bodenfeuchte und natürlich der Boden als solches. Was man gerne "grünen Daumen" nennt ist nur das Wissen um die Ansprüche der Pflanzen.
Im Wald, beim Holz, wird das nicht anders sein, denn Bäume sind Pflanzen, die den gleichen Regeln unterworfen sind wie zB Gras.
Aber - eins muss man dem Holzteam lassen - es sind schöne PR Maßnahmen, die so was "banales" wie Holz mal wieder in die Presse rücken 😉