Durch das schnelle Nein der Französischsprachigen hätten sich die Fronten nur weiter verhärtet, sagte Edmund Stoffels im BRF-Interview.
Nach Ansicht von Stoffels hätte sich auch die PS mehr Zeit lassen müssen, um den Kompromisvorschlag von N-VA-Chef Bart De Wever näher zu untersuchen. Die sozialistische PS hatte das Dokument am Sonntag innerhalb einer Stunde abgewiesen.
Stoffels sagte wörtlich, vermutlich sei die PS beleidigt gewesen. Er hofft, dass jetzt alle wieder an den Verhandlungstisch zurückkehren.
Außerdem merkte Stoffels im BRF-Interview an, der Vorschlag von De Wever sei für die Deutschsprachigen gar nicht mal so schlecht. Die Gemeinschaften erhalten demnach mehr Zuständigkeiten.
CSP und Ecolo mit PS einverstanden
Auch von Ecolo gab es am Sonntag ein klares Nein. Das hat sogar zu Spannungen im guten Verhältnis zu den flämischen Grünen geführt. "Wir müssen uns so schnell wie möglich wieder mit Groen! an einen Tisch setzen", sagte Ecolo-Regionalsekretärin Claudia Niessen dem BRF.
Die ostbelgischen Parteien, die bisher an den Koalitionsgesprächen beteiligt waren, sind sich einig: Es muss weiter verhandelt werden. So schnell wie möglich, denn das Verständnis der Bürger für die Krise werde immer kleiner.
"Alle müssen so lange am Tisch sitzen bleiben, bis eine Lösung gefunden ist. Es gibt keinen Plan B", sagte CSP-Präsident Luc Frank. Neuwahlen würden nichts lösen - im Gegenteil: Sie würden das Problem noch verschärfen.
- De Wever: “Weniger ist nicht drin” (06:15 Uhr)
- Mit Vollgas in die Sackgasse: De Wevers Mission gescheitert (18. Oktober)
brf/alk