Vor gut zwei Jahren, unter Amtsvorgänger Louis Göbbels, hatte die Gemeinde Kelmis beschlossen, eine psychosoziale Risikoanalyse vorzunehmen. Diese Risikoanalyse ist im Gesetz von 1996 vorgeschrieben. Es gehe um den Schutz der Arbeitnehmer, erklärt Bürgermeister Luc Frank. "Man macht eine Analyse, was gut und was weniger gut läuft. Das sollte eigentlich im Bauhof der Gemeinde gemacht werden. Wir haben dann gesagt: Nein, wenn wir das machen, dann machen wir das für die ganze Verwaltung und den Bauhof zusammen."
Die Resultate der Analyse sind der Kommunalverwaltung vorgestellt worden. Die größeren Schwächen werden einem Change-Prozess unterzogen, um die Arbeitsabläufe zu optimieren. Ursprünglich waren drei Jahre für den Prozess angedacht.
"Ein Jahr ist jetzt um und es stehen noch zwei Jahre an. Man muss natürlich sagen, dass aufgrund der Corona-Pandemie die Dinge momentan nicht so optimal umgesetzt werden. Es ist eine Tatsache, dass man Dinge besser macht, wenn man sich versammeln kann, als wenn man sich per Videokonferenz versammelt." Wenn die Corona-Krise mit Lockdown und Homeoffice noch länger andauere, werde der Change-Prozess sich vermutlich verlängern.
Gegenseitige Unterstützung
Queerbeet aus verschiedenen Diensten habe sich eine Gruppe gebildet. Intern besteht das Ziel darin, dass die Dienste enger zusammenarbeiten und sich gegenseitig unterstützen. "Man versucht eben, die Verwaltungen näher aneinander zu bringen. Vorher lebten die Autonome Gemeinderegie AGR, die Gemeindeverwaltung und das ÖSHZ quasi nebeneinander."
"Wir merken aber, dass wir das Geld nur einmal ausgeben können. Wir müssen Synergien schaffen. Das heißt, dass ein Dienst schon für andere Verwaltungen mitarbeitet. Eine Person, die in der Personalverwaltung des ÖSHZ gearbeitet hat, hilft zum Beispiel in der Gemeindeverwaltung aus.“
Digitalisierung
Der Dienst am Bürger soll nicht grundsätzlich verändert werden. Er soll nur einfacher werden, so Luc Frank weiter. "Wenn man etwas braucht, muss man generell zur Verwaltung hingehen. Man muss sich entweder den Öffnungszeiten anpassen oder frei nehmen. Momentan ist es ja sowieso so, dass alles auf Termin geht. Coronabedingt gibt es keine Öffnungszeiten mehr. Da wollen wir umswitchen, heißt: Mehr Digitalisierung, so dass sich der Bürger von außen über seinen Personalausweis identifizieren kann, dass er einfach Dinge abfragen kann."
In Zukunft soll der Bürger vom PC oder Smartphone aus Dinge ordern können. Technisch ist das alles längst machbar. "Diese IT-Tools gibt es schon, die möchten wir natürlich implementieren, damit auch der Dienst am Bürger, denn darum geht es ja am Ende, gesteigert werden kann mit gleichbleibenden Mitteln." Entscheidend sei, dass am Ende des Tages ein Mehrwert für den Bürger entstehe, betont Luc Frank. Denn da wolle die Gemeinde Kelmis hin.
Chantal Scheuren