Kirsche, Mirabelle, Birne und Apfel - in Hauset sollen diese Obstsorten auf der öffentlichen Streuobstwiese im Ortszentrum wachsen. Der Verkehrsverein hat das Nachhaltigkeitsprojekt in die Hand genommen und kann auf die Hilfe des Jacobshofs zählen. "Der Jacobshof feiert dieses Jahr 20-jähriges Bestehen und Feiermöglichkeiten auch nicht gegeben waren. Dort hat man beschlossen, uns hier zu finanziell zu unterstützen. Von den 5.500 Euro sind knapp 3.500 Euro vom Verkehrsverein übernommen worden und der Jacobshof hat uns 2.000 Euro dazugegeben", sagt Raerens Bürgermeister Erwin Güsting.
Primarschüler helfen beim Pflanzen der Bäume. Jedes Kind darf buddeln und die Erde mit dem Humus vermischen. Viele haben zu Hause schon Blumen oder Kürbisse gesetzt. Das Besondere an der Streuobstwiese ist, dass sie für alle da ist, so der Bürgermeister: "Jeder, der Lust hat, hierher zu kommen, darf das Obst pflücken, aufheben und entsprechend benutzen."
Die Kinder werden beobachten, wie die Bäume wachsen und Früchte tragen. Mit dem Obst kann man leckere Sachen machen wie Marmelade, Kompott oder ein Blech Pflaumenkuchen: "Vielleicht hochinteressant ist, dass es auch zweckmäßig ist, nachhaltig für die Schulen. Die Primarschule ist mit beteiligt und kommt immer wieder gucken, wie es wächst, wie es gedeiht und soll sicherlich auch etwas von dem Obst haben", so der Bürgermeister.
Landschaftsgärtner Alex Hardt schneidet kleine tote Äste ab und zieht den Baum mit dem Ballenhaken an seinen Platz. Bewässerungssäcke und Vlies spenden zusätzlich Feuchtigkeit. So soll neben den Quitten auch die Münsterbirne gedeihen: "Wir haben dann die Münsterbirne gepflanzt, weil ein paar hundert Meter weiter 100-jährige Münsterbirnenbäume stehen und die waren vom Aussterben bedroht. Es gab kaum noch welche von dieser regionalen Obstsorte, die im Aachener, Vaalser und Ostbelgischen Raum angepflanzt worden sind."
Die hochstämmigen Bäume kommen aus der Baumschule und sind mehrmals verpflanzt worden. Jetzt müssen sie erst wieder gut anwachsen und vor den Wühlmäusen geschützt werden: "Dann mischt man das ausgehobene Erdreich mit Humus. man setzt ein Gitter ein und dann den Baum - für die Kinder der große Akt die Verbindung des Baumes mit dem Erdreich. Das ist für alle sehr spannend. Es kommt ein Netz komplett um den Ballen herum, damit die Wühlmaus nicht die Chance hat, an die Wurzeln zu kommen", sagt Alex Hardt.
Alle hoffen, dass die Bäume im nächsten Herbst schon Früchte tragen. Doch trotz aller Maßnahmen hat das Wetter ein Wörtchen mitzureden. Alex Hardt rechnet damit, dass es bis zur ersten größeren Obsternte einige Jahre dauern wird.
Chantal Scheuren