"Wie läuft es in meinem Beruf?": Eine von vielen Fragen, die man beim Tarotspielen stellen könnte. Daraufhin zieht der Fragende eine Karte aus dem gemischten Kartenset, um eine Antwort zu erhalten.
Eine mögliche Karte ist "Der Turm". Die Fotografin Alice Smeets weiß, was das zu bedeuten hat: "Diese Karte bedeutet immer, dass wir feststecken in unserer Komfortzone und dass etwas kommen wird, das uns vielleicht den Boden unter den Füßen wegzieht." Das muss aber nichts schlechtes heißen, erklärt Smeets: "Die Karte sagt uns, dass es Zeit ist, aus der Komfortzone raus zu gehen."
Ein Tarotspiel soll einem die Zukunft voraussagen. So der Glaube vieler Menschen: "Die Art und Weise, wie die meisten Leute Tarot sehen ist, dass sie zu einer Wahrsagerin gehen und die Wahrsagerin legt ihnen die Karten und sagt ihnen die Zukunft voraus", erklärt Smeets.
Antworten finden ohne Aberglaube
Doch um Tarot zu spielen, muss man nicht unbedingt abergläubisch sein. "Es gibt mittlerweile ganz viele Menschen, die Tarot benutzen, um mit sich selber eine neue Art von Unterhaltung zu starten. Das ist einfach ein therapeutisches Mittel, um bei einer Situation oder Frage, bei der man keine Antwort findet, eine neue Perspektive zu eröffnen."
Insgesamt 78 Karten hat ein Tarotspiel. 78 mögliche Perspektiven also. Immer mit einem passenden Bild zur Beschreibung der Karte. Alice Smeets hat ein solches Tarotspiel selber entworfen.
Die Bilder auf den Karten sind dabei nicht willkürlich ausgewählt. "Jede Karte hat ja auch eine bestimmte emotionale Bedeutung und diese emotionale Bedeutung musste zu dem Bild passen", sagt die Fotografin. "Ich habe die Bilder alle selber aufgenommen und die Geschichte musste natürlich auch passen."
Bilder aus den vergangenen 13 Jahren und aus elf Ländern, darunter Indien, Panama, Haiti und Großbritannien: Sie haben im Tarotspiel mit dem Titel "The Gift Of Life" ihren Platz gefunden.
Internationales Aufsehen
Für Alice Smeets ist es dabei keine Premiere. Sie veröffentlichte bereits das Tarotdeck "Ghetto Tarot" und sorgte damit international für großes Aufsehen. Selbst die "New York Times" berichtete damals davon.
Damals wie heute läuft die Finanzierung online über Crowdfunding. Am 19. September ist die Kampagne gestartet. Das Ziel: 11.100 Euro. "Das muss erreicht werden, damit ich das Geld überhaupt bekomme. Wenn das Ziel nicht erreicht wird, erhalten alle Leute ihr Geld zurück", so Smeets.
Hier geht es zum Crowdfunding-Projekt für "The Gift of Life"
Kartendeck vorbestellen
Momentan fehlen noch um die 1.700 Euro, sagt die Fotografin aus Eupen. Wer das Crowdfunding-Projekt unterstützt, kann das Kartendeck zur gleichen Zeit vorbestellen: Die Unterstützer bekommen dann einen besseren Preis. Und durch die Vorbestellung helfen die Menschen bei der Finanzierung der Produktionskosten.
Bis zum Wochenende hat man noch Zeit am Crowdfunding teilzunehmen. Dabei muss man kein Freund von Hellseherei sein. Alleine die Bilder, die das Tarotspiel schmücken, laden zum Nachdenken ein - und lösen Emotionen aus.
Robin Emonts