Seit dem 19. Oktober sind im Antoine in Eupen erneut die Türen zu. Statt eindecken und Weine auswählen heißt es für Servicechefin Lisa wieder Homeoffice. Arbeit hat sie dabei genug. "Beim ersten Mal hatten wir ein bisschen mit dem Anlauf zu kämpfen. In den ersten Wochen musste sich das Ganze ja erst mal ein bisschen herumsprechen", erzählt sie. "Zum Schluss hin hatten wir dann wirklich gute Bestellungen. Zu Muttertag war enorm viel. Und jetzt war es eigentlich von Anfang an so, dass wir direkt in der ersten Woche wieder gut Bestellungen hatten."
"Tisch voll" - so heißt die Lockdown-Alternative vom Antoine. Für die Gastronomen ist der Catering-Service eine neue Herausforderung. "Da wir relativ wenig Sitzplätze im Restaurant haben und das Restaurant dann zwei Wochen vorher ausgebucht ist, weiß man schon, was auf einen zukommt", erklärt Lisa Klinkenberg. "Das haben wir jetzt nicht. Heute Morgen hat zum Beispiel noch jemand angerufen. Wenn noch Ware da ist, dann nehmen wir auch noch gerne Bestellungen an. Aber man kann eben nicht ganz genau kalkulieren."
Statt eine Woche im voraus, kann ein Gast also jetzt bis zum Vortag noch sein Menü bestellen. Das bringt sogar neue Gastro-Liebhaber auf den Geschmack. "Wir haben beim ersten Catering auch Neukunden angezogen. Und die Kunden haben wir jetzt im zweiten Lockdown auch behalten", freut sich die Servicechefin. "Das sind wirklich Kunden, die selbst während der ganzen Zeit - wir haben das ja durchgehend angeboten, selbst als wir wieder öffnen durften, hatten wir am Wochenende auch weiterhin das 'Tisch voll' - weiterhin bestellt haben. So sind ganz neue Verbindungen entstanden."
Die Bestellungen wickelt Lisa per WhatsApp ab. Dabei kommt es dann auch schon mal zum Austausch mit den Kunden. "Was ich mega cool finde, ist, wenn mir Gäste dann auch danach Fotos von ihrem Tisch schicken und wie sie sich alles so zurechtgemacht haben. Das ist einfach ein super cooles Feedback", freut sie sich.
"Wir versuchen ganz einfach, so viel Persönlichkeit wie möglich in unser Catering hineinzubekommen und signieren zum Beispiel unsere Menükarten. Das ist alles durchdacht. Wenn man nach hier kommt, dann möchten wir immer, dass es ein kleines Erlebnis ist, und wir hoffen, dass man jetzt dieses Erlebnis zu Hause hat."
Eine große Herausforderung sind die kulinarischen Ideen. Denn alles geht hier kalt raus. Das heißt, neue Hauptgerichte müssen zu Hause schnell und einfach zu wärmen sein. Aber das Konzept scheint aufzugehen, denn an Bestellung mangelt es im Antoine nicht.
Sarah Dederichs