Handdesinfektionsmittel an allen Eingängen des Marktes. Absperrgitter und eine Marschrichtung sorgen dafür, dass Menschen sich nicht in die Quere kommen. Sicherheit geht vor.
Doch nicht nur die Maskenpflicht, auch der Regen hat noch einiges dazu getan, dass so mancher wohl auf einen Marktbesuch verzichtet hat.
"Es ist ein komisches Jahr - für alles: Das Wetter und Corona. Viele ältere Leute bleiben weg. Was will man machen? Vorsichtig sein und gesund bleiben", sagt Obst- und Gemüsehändler René Polleunis. "Und ja, gutes Obst essen."
Von den rund 40 Markthändlern, die eigentlich Stammgäste auf dem Michelsmarkt sind, haben etwa die Hälfte kurzfristig abgesagt. Das trübt das Einkaufserlebnis. Und die Sicherheitsmaßnahmen sind auch nicht förderlich für einen Markt, der auch ein sozialer Treffpunkt sein soll.
"Es verschlechtert sich von Jahr zu Jahr. Die Händler hier haben keine Kundschaft mehr. Und dieses Wetter ist wie letztes Jahr miserabel", sagt ein Marktbesucher. "Man müsste vielleicht den Markt in den Monat September verschieben."
Abgesagt hatten auch die Landfrauen, die für die traditionelle Büllinger Waffel zuständig sind. Doch ohne die Waffeln wollte Heinz Mackels die Marktbesucher nicht lassen. Deshalb hat er sich in diesem Jahr mit seiner Familie darum gekümmert: "Wir machen das für einen guten Zweck. Der größte Teil des Erlöses geht an den Hof Peters."
Und so wurde wieder ein Stück Tradition gerettet. Bleibt zu hoffen, dass nächstes Jahr die Sonne scheint und die Mundschutzmasken zu Hause bleiben können.
mz/rasch