Die Projekte, die am Donnerstagnachmittag im Hotel Ambassador prämiert wurden, repräsentieren ganz gut die Philosophie des Fonds Roger Bosten. "Wir haben Wert darauf gelegt, dass Jugendliche unterstützt werden, zum Beispiel Projekte zur Integration von Jugendlichen", erklärt Torsten Heuser vom Lions Club, der neben dem Rotary Club und Kiwanis den Fonds über die Jahre bezuschusste. "Wir wollen Prävention von Drogenmissbrauch unterstützen, Prävention von Mobbing, … all die großen Probleme, unter denen die Jugendlichen heute zu leiden haben."
Und nun zeichnete der Fonds zum letzten Mal Projekte aus - mit einer Besonderheit. "Zum Abschluss haben wir viele Projekte unterstützt, weil wir eben auch den Fonds auflösen wollten und entsprechend noch Geld im Fonds hatten. So konnten wir dann eben eine größere Anzahl Projekte unterstützen", erklärt Heuser.
Insgesamt sieben Preisträger gibt es zum Abschluss: das Mega+-Projekt, die Ephata-Hausaufgabenschule, das ZFP, die Initiative Hochbegabung, das begleitete Wohnen, die Schachgruppe der Grundschule Eynatten sowie Streetwork.
Luca Johnen nahm den Preis für die Streetworker entgegen. Auch hatte er die Gelegenheit, seine Arbeit vorzustellen. "Ich bin Streetworker in Eupen und konkret bedeutet das ganz viel. Wir haben Standpunkte, die wir mit einem Büsschen anfahren, wir bieten quasi einen mobilen Treff. Wir begleiten Projekte mit mehreren Jugendlichen und Jugendliche auch einzeln, konkret in bestimmten Lebenssituationen."
Die finanzielle Unterstützung des Fonds wird in diesem Fall in die Infrastruktur fließen. "Wir sind dabei, unser Jugendmobil 'Mobi' neu auszubauen, um damit die Standpunkte anzufahren und einen guten Anlaufpunkt für die Jugendlichen bieten zu können."
Dieses Jahr erhalten die sieben Preisträger bis zu 1.200 Euro. Projekte, die auch weiterhin erhalten bleiben sollen, wie Hubert Bosten, Bruder von Roger Bosten, unterstreicht. "Und ich habe selber dann auch zahlreiche Initiativen entdeckt, die ich als äußerst wertvoll betrachte und die wirklich auch in Zukunft weiter unterstützt werden müssen."
Skulptur im Themsepark
In Zukunft will der Fonds erinnern und hat sich entschieden, im Themsepark eine Skulptur aufzustellen. "Der Themsepark hat sich angeboten, weil er direkt gegenüber des Hotel Ambassador Bosten liegt und mein Bruder wirklich sehr oft in der Türe hier stand und auf den Park hinaus geblickt hat", erinnert sich Hubert Bosten.
Die Skulptur aus Cortenstahl besteht aus drei Silhouetten, jede trägt ein Musikinstrument mit sich. "Die größte Skulptur stellt ihn nicht dar, aber sie erinnert an das, was ihm wichtig war: nämlich Gäste willkommen zu heißen, Gäste aus Eupen, Touristen, Geschäftsleute, die entweder hier im Hotel übernachteten oder ins Restaurant kamen. Oder natürlich Karneval. Egal wer hier ins Hotel kam, der war bei meinem Bruder herzlich willkommen."
Genau an diese einladende Haltung möchte der Fonds auch in Zukunft erinnern. Mit der Skulptur im Themsepark hat er dazu den passenden Ort gefunden.
Andreas Lejeune