Langsam trudeln die Schüler am BSTI ein. Viele waren seit Monaten nicht in der Schule, weil der Unterricht coronabedingt nach Hause verlegt wurde. Endlich geht es für die Sekundarschüler wieder los - und zwar mit Maske. Unter gewissen Bedingungen darf die aber abgenommen werden.
"Wenn wir den Abstand nicht wahren können, müssen die Schüler die Maske tragen. Das ist so in den großen Versammlungsräumen, in den Fluren und in den Klassen, in denen wir den Abstand nicht einhalten können", erklärt Direktorin Patricia Schäfer. "Sind wenige Schüler in einem großen Raum, sind sie in den Werkstätten und der Abstand ist groß genug, dürfen sie ihre Masken ausziehen. Wir werden lüften und dafür sorgen, dass alles seinen guten Lauf nimmt."
Es wird verlangt, dass alle sich die Hände regelmäßig mit Seife waschen. Um den großen Ansturm auf einzelne Waschbecken zu vermeiden, hat die Schule sich gut vorbereitet. "An jeder großen Eingangstür steht ein Desinfektionsspender. Das können wir natürlich nicht an jedem Klassenraum machen. Aber wir haben die 'Coronafreizeit' auch ein bisschen genutzt, um in jedem Klassenzimmer ein Becken zu installieren. D.h. jedes Klassenzimmer ist jetzt mit einem Handwaschbecken ausgestattet."
In den letzten sechs Jahren war Patricia Schäfer die Direktorin des Technischen Instituts. Nun trägt sie ebenfalls die Leitung der Bischöflichen Schule. Als alleinige Schulleiterin muss sie aber nicht alles allein stemmen. "Das wäre ja nicht möglich. Es war ja auch früher auf zwei Personen geschultert. Ich habe ein ganz starkes Kollegium, das mich unterstützt. Und wir werden viele Aufgaben in reduzierter Form machen, bis wieder ein Kollege vor Ort ist."
Das BSTI ist mit rund 730 Schülern eine große Schule in Ostbelgien. Allein im 1. Sekundarschuljahr starten rund 30 Schüler mehr als im vorigen Jahr. Die Direktorin und die Lehrer helfen, damit sie sich gut eingewöhnen. "Die Schüler werden auf ihre einzelnen Klassen verteilt. Normalerweise handhaben wir es so, dass wir gemeinsam frühstücken, was wir ja aufgrund von Corona nicht machen können, so dass jetzt jede Klasse für sich das Frühstück hat. Es steht alles in den Klassenräumen bereit."
Die Klassenleiter bekommen in den ersten Tag Zeit, die Schule und ihre Mitschüler kennenzulernen. Dabei wird viel Wert auf Fairplay gelegt. "Es geht darum, die Schüler zu sensibilisieren, um Mobbing zu vermeiden - also ganz gezielte Aktionen zur Gruppenstärkung", erklärt Patricia Schäfer.
Die Direktorin geht positiv in das neue Schuljahr. Egal wie ungewohnt und schwierig die Situation sein mag, Patricia Schäfer ist der Überzeugung: "Wir schaffen das".
Chantal Scheuren