Insgesamt 234 Jugendliche werden dieses Schuljahr das Bischöfliche Institut in Büllingen besuchen. Das ist im Vergleich zu den anderen ostbelgischen Sekundarschulen eher wenig. Doch gerade jetzt hat sich die Kleinheit für das BIB als Vorteil herausgestellt. "Als kleine Schule haben wir den Vorteil, dass im Durchschnitt auch die Gruppenstärke kleiner ist als bei großen Schulen", erklärt Direktor Philippe Noel. "Dadurch ist es auch einfacher, die Stühle weit genug auseinanderzusetzen und die Maskenpflicht in den Situationen aufzuheben."
Kann der Mindestabstand von 1,50 Meter eingehalten werden und wird das Klassenzimmer gut durchlüftet, so dürfen Schüler und Lehrer die Maske abnehmen.
Genau das versucht das Personal des BIB nun so oft wie möglich möglich zu machen - auch mit Blick auf die Unterrichtsqualität. "Das heißt auch in den Unterrichtsmethoden ist zu schauen, was einfacher umsetzbar mit oder ohne Masken ist. Das fließt natürlich auch mit in die Planung des Unterrichts ein und kann natürlich einen Einfluss auf den Unterricht an sich haben."
Doch nicht nur an den Unterricht muss gedacht werden, auch die Pausen müssen organisiert sein. "Eine Änderung ist, dass die Vormittagspause versetzt stattfinden wird, das heißt die Hälfte der Schüler wird an einem Zeitpunkt nach der zweiten Stunde die Pause haben und die andere Hälfte nach der dritten Stunde", erklärt Noel. "Dadurch halbieren sich die Schülerzahlen auf dem Schulhof und die Abstände sind einfacher einzuhalten."
Warme Mahlzeiten zur Mittagszeit wird es im BIB weiterhin geben. Allerdings sollen die Schüler sich nun langfristig anmelden. Doch der Speisesaal alleine reicht nicht mehr aus, um allen hungrigen Schülern Platz zu bieten. "Die Mittagspause mussten wir auch umplanen, denn in der Kantine müssen natürlich auch die Abstände eingehalten werden", erzählt Noel. "Dadurch können weniger Schüler untergebracht werden. Deshalb wird ein Teil der Schüler ihre Butterbrote in den Klassen essen müssen - und das bringt natürlich auch organisatorisch eine Umstellung mit sich."
Philippe Noel denkt aktuell nicht an eine mögliche Umstellung des Schulbetriebs auf Code orange. Auch in der Hoffnung, dass alles gut gehen wird. Doch falls der Schulbetrieb dann doch wieder angepasst werden sollte, sieht der Direktor sich und das Personal besser vorbereitet - vor allem in Bezug auf digitales Lehren und Lernen. "Auf jeden Fall werden wir die Erfahrungen, die wir gemacht haben, genau analysieren und Optimierungen suchen", so Noel.
"Man weiß ja nicht, was die Zukunft noch bringt. Wird es noch einmal strengere Maßnahmen geben und Schulzeit wieder zu Hause stattfinden? Darauf wollen wir uns natürlich vorbereiten, um nicht wie im letzten Schuljahr von einem Tag auf den anderen umspringen zu müssen, sondern ein bisschen geplanter da dran gehen zu können."
Auch wenn die Vorbereitungen dieses Jahr umständlicher waren als sonst, Philippe Noel blickt dem Schulstart positiv entgegen. "Auf jeden Fall bin ich froh, dass das Schuljahr wieder losgeht. Ich bin froh, dass alle Schüler kommen dürfen. Die Zustände, die wir vor den Ferien hatten, waren auf lange Sicht nicht tragbar. Deshalb ist das gut."
"Man hat natürlich irgendwo Sorge wegen den Maßnahmen, die wir jetzt umsetzen müssen. Haben wir an alles gedacht? Machen alle mit? Halten sich alle an die Regeln oder müssen wir strengere Maßnahmen ergreifen, damit jeder sich an die Regeln hält?"
Ob das BIB den richtigen Umgang mit den bestehenden Regeln gewählt hat, wird auch die Zeit zeigen. Bis dahin hofft Philippe Noel auf die Zusammenarbeit der ganzen Schule. "Das ganze Konzept kann nur funktionieren, wenn die Bereitschaft aller da ist, diese Regeln auch bestmöglich umzusetzen. Je besser man sich an die Regeln hält, desto freier kann man auch die Möglichkeiten nutzen, die zur Verfügung stehen, um eben im Bedarfsfall die Masken nicht tragen zu müssen."
Andreas Lejeune