"Man spricht überall davon, dass wir lernen müssen, mit dem Virus zu leben. Und das ist eigentlich auch ein bisschen unser Ausgangspunkt", sagt Guido Lausberg. "Wir müssen lernen, damit zu leben, wir können uns nicht ewig verstecken. Und vor allen Dingen wollen wir auch dem Dorf wieder ein bisschen etwas geben."
Dem Dorf wieder etwas Normalität geben. Das ist das Ziel, das sich das Kirmeskomittee Eynatten gesetzt hat, wie Guido Lausberg betont. Nicht jede Familie konnte oder wollte diesen Sommer in Urlaub fahren. Die Abwechslung im eigenen Dorf werden also die meisten gut vertragen können. Auch wenn man vom klassischen Kirmesprogramm abweichen musste.
Biergarten statt Kirmeszelt
"Dieses Jahr gibt es kein großes Zelt. Wir haben aber eine Art Biergarten aufgestellt", erklärt Werner Kalff. "Das sind circa 300 Quadratmeter, wo 25 Tische stehen. An einen Tisch dürfen bis zu zehn Personen. Wir werden das überdachen, das kostet schon noch etwas Geld. Es gibt keine Musikdarbietungen. Es gibt die Fahrgeschäfte und die Möglichkeit, sich gemütlich eins zu trinken."
In Sachen Fahrgeschäfte hat sich im Vergleich zu den letzten Jahren hingegen kaum etwas geändert. "Die Schausteller haben natürlich 'Hurra' geschrien, dass sie endlich ein paar Euro, hoffentlich, verdienen können", erzählt Guido Lausberg. "Die Schausteller, die in den letzten Jahren da waren, haben alle zugesagt, auch in diesem Jahr zu kommen. Von daher sind wir guter Dinge."
Ampelsystem
Guter Dinge ist das Kirmeskomittee auch, was die Besucher angeht. "Wir werden in diesem Biergarten mit einem Ampelsystem arbeiten, mit einem Zählwerk", erklärt Lausberg. "Wir haben uns natürlich auch ein bisschen umhört, weil in den umliegenden wallonischen Gemeinden sind schon wieder Kirmesveranstaltungen über die Bühne gegangen. Die Resonanz, die wir von da haben, ist eigentlich, dass der Besucherandrang sich doch im Rahmen hält."
Nicht nur das Ampelsystem am Eingang wird zeigen, dass einiges anders ist. "Es wird nicht die Kirmes geben, wie wir sie bisher hatten". Das betonen die Organisatoren immer wieder und hoffen dementsprechend auch auf Nachsicht seitens der Besucher. "Wir denken, dass wir mit den Maßnahmen auf Verständnis stoßen bei den Kirmesbesuchern. Es gibt eben Regeln einzuhalten und vielleicht ist es auch irgendwann mal nicht möglich, in den Biergarten rein zu kommen. Das sind alles Dinge, wo wir auch auf die Eigenverantwortung und das Verständnis der Besucher hoffen."
Regeln befolgen
Die Organisatoren um Werner Kalff und Guido Lausberg stellen aber auch eine klare Forderung an die Gäste. "Unsere Besucher müssen sich an Regeln halten. Das ist ganz klar", betont Lausberg. "Wer sich nicht daran halten möchte, soll lieber zu Hause bleiben."
Gegen mögliche Kritik gegenüber der Organisation der Kirmes verteidigt Werner Kalff sich. Ja, es ist eine größere Veranstaltung und es werden Menschen zusammenkommen. Trotzdem habe das Kirmeskomittee Vernunft walten lassen. "Wir organisieren ja keine Party in dem Sinne, sondern ein gemütliches Zusammensein, wie es auf den Terrassen in der Stadt auch zum Teil möglich ist. Gleichzeitig können die Leute mit ihren Kindern über die Kirmes laufen."
Am 4. September startet die Kirmes in Eynatten. Organisiert wird sie vom Jugendtreff Inside, der Jugendvereinigung Eynatten, dem Handballclub Eynatten-Raeren sowie der KLJ Eynatten. Die sehen in der Organisation der diesjährigen vor allem einen Beitrag zum Dorfleben. "Vom finanziellen her, darüber sind wir uns im Klaren, können wir froh sein, wenn wir eine Nullnummer machen. Es geht einfach darum, dem Dorf ein bisschen Atmosphäre zu geben", so Lausberg.
Andreas Lejeune