"Für den Laien müsste man hier tatsächlich einen kleinen Wegweiser aufstellen. Wir wissen aber genau, wo wir treten dürfen und wo nicht. Hier sehe ich jetzt eine weiße Dahlie. Sie ist in einwandfreiem Zustand und sie wird jetzt zum passenden Zeitpunkt geerntet. Super langer Stiel, knospig, perfekt. Und da ist noch eine Schöne. So, passt." Silke Rotheudt ist in ihrem Element. Jeden Tag ist die 40-jährige Meisterin der Floristik auf der Blumenwiese des Gut Rotter unterwegs. Bewaffnet mit Schere und einem kleinen Eimer.
"Wir können jetzt rübergehen zum Borretsch. Wir haben ihn in der blauen Variante und in der weißen. Die einzelnen Blüten werden sehr gerne verarbeitet. In Restaurants werden die Borretschblüten gerne zur Dekoration verwendet. Uns interessiert aber eher die Schnittblume. Und wir haben uns für Borretsch entschieden, weil er der Natur sehr nützlich ist. Bienen und so weiter." So summt, brummt und raschelt es auf der weiten Wiese unter den Obstbäumen überall. Ein Hase hat bereits genüsslich einen Teil des Borretsch angeknabbert. Denn hier gibt es keine Pestizide. Auf chemische Pflanzendünger wird verzichtet. Die Natur bestimmt den Ernterhythmus. "Die Idee bei der Erstellung der Pflanzenliste war, ein ausgewogenes Gleichgewicht zu haben zwischen heimischen Pflanzen, die leicht zu unterhalten sind und einen guten Ertrag bringen, und vor allen Dingen zwischen Pflanzen, die der Natur nutzen, wie der Borretsch.
Entstanden ist das Projekt, eine natürliche Blumenwiese anzulegen, mitten im Corona-Lockdown. Schnittblumen waren für die Floristin nur noch schwer zu bekommen. Warum nicht also selbst Blumen züchten? Eine Idee, die die jungen Landwirte Max und Anke Küchenberg sofort überzeugte. Seit Ende April bewirtschaften die beiden das historische Gut, wie Anke Küchenberg erklärt. Dabei sind die Blumen nur der Anfang. Im November sollen die ersten Ochsen auf Gut Rotter einziehen.
Bis dahin gibt es noch viel zu tun. Einen Anfang machen der Blumen- und der Heuverkauf. Doch bei aller Liebe zur Natur: Ist das alles auch wirtschaftlich? Die natürlich gezogenen Blumensträuße sind teurer als die konventionelle Ware aus riesigen Zuchtplantagen. Dabei verkörpert so ein Strauß ein echtes Stück heimische Natur.
Mehr Informationen zu den natürlichen Blumen von Gut Rotter gibt es im Internet auf der Facebook-Seite von Silke Rotheudt-Goebbels oder auf Instagram unter silke_madamefleur80. Zu kaufen gibt es die Gut-Rotter-Sträuße im Eupener Geschäft "Däumling", Klosterstraße 42.
Simonne Doepgen
Viel Erfolg!
Eine ganz tolle Initiative! Wunderschöne Blumen.
Viel Glück und viel Erfolg!
Ein tolles Projekt! Wir wünschen Euch viel Erfolg! Herrliche Blumen! Ich komme mir einen holen!