Das eigene Haus autark mit Strom versorgen. Möglich machen das sogenannte Heimspeicher. Das Prinzip: Tagsüber produzieren Fotovoltaik oder Solaranlagen auf dem Dach Strom. Vor allem abends wird dieser dann genutzt. Damit das funktioniert, muss der Strom aber gespeichert werden.
Genau hier kommt die Batterie des Aachener Start-ups Voltfang ins Spiel. Hergestellt wird die Voltfang-Batterie aus gebrauchten E-Auto-Akkus, die sonst möglicherweise verbrannt worden wären. "Das ist das Besondere bei uns, dass wir nicht wie die üblichen Hersteller, neue Batterien produzieren, sondern gebrauchte Batterien nutzen", erklärt Roman Alberti, einer der Mitgründer des Start-ups Voltfang.
"Wir versuchen, relativ neue gebrauchte Batterien zu nutzen, nämlich von Fahrzeugen unter 50.000 Kilometern. Das ist relativ schwierig", sagt Alberti. "Aber wir stehen momentan in Kontakt mit Händlern aus Holland und Norwegen."
Die insgesamt drei Gründer sind Kommilitonen. An der RWTH in Aachen studieren sie Wirtschafts- bzw. Maschinenbau-Ingenieurswesen. Die Idee, Akkus von E-Autos als Stromspeicher wiederzuverwenden, kam ihnen vor einigen Jahren beim Campen. Aus der Auto-Batterie wurde dann im Endeffekt ein Heimspeicher für die Fotovoltaik-Anlage des Vaters. Und so ist die erste Voltfang-Batterie entstanden.
Das Produkt befindet sich zurzeit noch in der Testphase. Die Serienanfertigung soll im Mai 2021 beginnen. Bevor der Heimspeicher auf den Markt kann, muss das Produkt aber noch zertifiziert werden.
Zunächst möchten sich die Jungunternehmer auf den deutschen Markt konzentrieren. Sie prüfen aber auch, inwiefern es rechtlich möglich ist, den Verkauf auf ganz Europa auszuweiten.
Interesse an dem Produkt scheint jedenfalls zu bestehen, denn es seien schon mehrere Investoren auf die Jungunternehmer von Voltfang zugekommen. Ob das Produkt auch beim Verbraucher gut ankommt, wird sich dann womöglich nächstes Jahr zeigen.
Raffaela Schaus